Ausbildungsmarkt: Trotz Corona beste Chancen für Bewerberinnen und Bewerber!

 

Die Zahlen zur Ausbildungsbilanz zeigen klar und deutlich: Wir Arbeitgeber halten mit aller Kraft an Ausbildung fest. Auch im zweiten Corona-Jahr standen deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung. Wir müssen alles daransetzen, das Matching von Angebot und Nachfrage voranzubringen. Eine praxisorientierte Berufsorientierung ist dafür ein Muss.

Rainer Dulger, Präsident der BDA

Das Ausbildungsengagement der Unternehmen bleibt auch im 2. Corona-Jahr auf hohem Niveau. 2021 überstieg die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze zum zwölften Mal in Folge die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern als unversorgt gemeldet waren Zudem wurden 1,2 % mehr Ausbildungsverträge als im Vorjahr abgeschlossen. Für den wirtschaftlichen Aufschwung benötigen die Unternehmen junge Auszubildende dringender als je zuvor.

Unternehmen bilden trotz Herausforderungen durch Corona weiter aus

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist noch immer von den Folgen der Pandemie geprägt. Dennoch gibt es erste Zeichen der Entspannung. So wurden 1,2 % mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Die Bilanz des Beratungsjahres 2020/21 zeigt, dass vor allem die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nochmals deutlich zurückgegangen ist (- 8,3 %). Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen allerdings unterschreitet den Stand des Vorjahres nur noch leicht (- 3,6 %). Der Rückgang auf Bewerberseite ist insbesondere dadurch zu erklären, dass die Möglichkeiten zur Berufsberatung, z. B. über die Kontakte in der Schule, eingeschränkt waren und z.T. noch sind und durch digitale Angebote nicht vollständig ersetzt werden können. Die Chancen und Möglichkeiten für junge Menschen auf einen Ausbildungsplatz hingegen sind sehr gut. Auf vier Bewerberinnen und Bewerber kamen rund fünf Ausbildungsangebote. Mit rechnerisch 1,18 Ausbildungsstellen pro Bewerber/in sind die Chancen der jungen Menschen auf einen Ausbildungsplatz sogar besser als im Vorjahresvergleich (1,14).

Die "Ausbildungsgarantie" als "Chancengarantie" verstehen und ausgestalten

Seit mehreren Jahren gibt es einen deutlichen Überhang an betrieblichen Ausbildungsplätzen. Auch die vorhandenen Plätze für eine außerbetriebliche Ausbildung werden regelmäßig nicht ausgeschöpft. Um den Ausbildungsmarkt wirkungsvoll zu unterstützen, muss die im Koalitionsvertrag genannte „Ausbildungsgarantie“ deshalb als „Chancengarantie“ verstanden und ausgestaltet werden. Die Allianz für Aus- und Weiterbildung hat bereits 2013 vereinbart, dass Jugendliche, die bis Ende September noch keinen Ausbildungsplatz haben, durch die Agenturen für Arbeit drei Angebote für eine betriebliche Ausbildung erhalten. Diese sogenannte „Chancengarantie“ ist Bestandteil des „Pfads in Ausbildung“. Er hat das Ziel, jeden ausbildungsinteressierten Menschen frühestmöglich zu einem Berufsabschluss zu führen. Der Pfad in Ausbildung muss beibehalten und weiterentwickelt werden, indem die dabei zum Einsatz kommenden Förderinstrumente weiter optimiert werden. Das BDA-Positionspapier „Die ‚Ausbildungsgarantie‘ als ‚Chancengarantie‘ verstehen und ausgestalten" liefert konkrete Vorschläge, wie dies gelingen kann. Wir ermutigen die Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die Initiative in eigener Sache zu ergreifen, die Berufsberatung der BA zu nutzen (#ausbildungklarmachen: Sichere dir den Ausbildungsplatz, der zu dir passt - Bundesagentur für Arbeit (arbeitsagentur.de)) und sich auf entsprechende Ausbildungsangebote zu bewerben!

BDA engagiert sich in der Allianz für Aus- und Weiterbildung

Im August 2019 haben Bundesregierung, Wirtschaft, Gewerkschaften und Länder die „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ für die Jahre 2019–2021 abgeschlossen und damit die vorherige Ausbildungsallianz (2015–2018) mit neuen Akzenten weiterentwickelt. Die BDA engagiert sich gemeinsam mit den anderen Allianz-Partnern für verlässliche Berufsausbildung auch in Zeiten von Corona. In einer gemeinsamen Erklärung haben die Allianz-Partner gemeinsame Anstrengungen vereinbart, um Ausbildungsbetriebe und Auszubildende in der Krise sachgerecht und zielgenau zu unterstützen. Zu den vereinbarten Maßnahmen gehören unter anderem, im Rahmen eines „Sommers der Berufsausbildung“ auf die aktuell sehr guten Chancen auf dem Ausbildungsmarkt aufmerksam zu machen und für die duale Ausbildung zu werben.

Die BDA engagiert sich umfassend im „Sommer der Berufsausbildung“ 

Schon in 2021 hat die BDA umfassend dazu beigetragen, dass der "Sommer der Berufsausbildung"  zum Erfolg wurde. Mit Unterstützung der BA hatte sie die Patenschaft für die „Woche der Elternarbeit in der Beruflichen Orientierung“ übernommen. Botschafterin war Christina Ramb, Mitglied der Hauptgeschäftsführung. Vom 5. bis 9. Juli 2021 fanden tägliche Webinare des Netzwerks SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland bei der BDA mit täglich wechselnden Schwerpunkten rund um das Thema Elternarbeit statt. Mit rund 1.500 Teilnehmenden konnten Betriebe und Eltern erfolgreich für ihre wichtige Rolle bei der Berufswahl der jungen Menschen sensibilisiert, und ihnen konkrete Praxishilfen angeboten werden. Im August hat die BDA die Bundesagentur für Arbeit (BA) bei der Themenwoche „Deine Region bietet dir spannende Berufe und Ausbildungen – lerne sie im Betrieb kennen“ aktiv unterstützt. Bei einem gemeinsamen Betriebsbesuch von Christina Ramb und BA-Vorstand Detlef Scheele war das Signal: Mit einem Ausbildungsplatz bieten Unternehmen Jugendlichen beste Möglichkeiten, um erfolgreich ins Berufsleben durchzustarten. Bis zum Ende des „Sommers der Berufsausbildung“ hat die BDA gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden und -unternehmen ihr Engagement weiter fortgeführt, um so viele junge Menschen wie möglich für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Der Erfolg des „Sommers der Berufsausbildung“ wird in 2022 fortgeführt. Von Mai bis Oktober finden erneut zahlreiche Aktionen der Allianz-Partner statt, um für die Berufliche Bildung zu werben. Die BDA hat gemeinsam mit DIHK und BA die Federführung für den Themenschwerpunkt „Berufsorientierung“ in den Monaten Mai und Juni übernommen, für den Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger die Patenschaft hat. Gemeinsam mit DIHK-Präsident Peter Adrian und BA-Vorstandsvorsitzendem Detlef Scheele wird er einen Ausbildungsbetrieb besuchen und auf die Bedeutung von Praxiserfahrungen bei der Berufsorientierung aufmerksam machen. Auch SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland wird in Kooperation mit weiteren Partnern zum Thema „Elternarbeit in der BO“ mehrere Webinare anbieten. Schwerpunkt liegt hier auf der Rolle der Elternarbeit in der Beruflichen Orientierung.

 



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