Damit uns die Arbeitskräfte nicht ausgehen: Wie wir eine der größten Herausforderungen der Zukunft bewältigen

Kernforderungen für die Arbeits- und Fachkräftesicherung

15. Mai 2025 

Zusammenfassung 

Bis 2036 erreichen 19 Mio. Babyboomer das Renteneintrittsalter und reißen eine Lücke in den Arbeitsmarkt und die sozialen Sicherungssysteme.^[1]  Sie stellen 25 % aller abhängig Beschäftigten, in Berufen mit besonders großem Personalmangel sogar deutlich mehr.^[2]   Diese Entwicklung macht tiefgreifende Veränderungen notwendig. Die schwächelnde Konjunktur lässt die Arbeits- und Fachkräftesicherung aktuell zwar in den Hintergrund rücken. Doch das ist gefährlich, denn wirtschaftlich erfolgreich kann Deutschland nur sein, wenn ausreichend Menschen da sind, die in den Betrieben anpacken.  

Was ist also zu tun? Deutschland braucht eine nachhaltige und ganzheitliche Fachkräftestrategie, die mittelfristig hilft, langfristig Sinn ergibt und mit der Realität übereinstimmt. In allen Bereichen müssen wir ohne Scheuklappen nach neuen Lösungen suchen. Gefragt sind Beschäftigte und Arbeitgeber genau wie Bundesregierung, Bundesländer und Kommunen. In diesen zehn Bereichen muss schnell gehandelt werden:  

1. Nachwuchs durch bessere Berufsorientierung und Stärkung der dualen Ausbildung sichern 

2. Berufliche Weiterbildung und Qualifizierung bedarfsgerecht und praxistauglich ermöglichen 

3. Passungsprobleme am Arbeitsmarkt lösen und Anreize zu (Mehr-)Arbeit setzen 

4. Potenzial von Digitalisierung und Automatisierung nutzen 

5. Arbeitszeitrahmen für mehr Flexibilität modernisieren 

6. Gute Arbeitsbedingungen für mehr Arbeitgeberattraktivität schaffen 

7. Längeres Arbeiten attraktiv machen 

8. Höhere Erwerbsbeteiligung insbesondere von Frauen durch mehr Vereinbarkeit fördern 

9. Mehr Erwerbsmigration ermöglichen und Abwanderung verhindern 

10. Integrations- und Partizipationsmöglichkeiten für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte verbessern