Berlin, 1. Juni 2022. Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger und Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, werben am Aktionstag zur beruflichen Orientierung für den idealen Weg in die duale Ausbildung. Die Aktion ist Teil des Sommers der Berufsausbildung der Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung.
Unter dem Motto „Berufsorientierung nutzen - Praktikum absolvieren - #AusbildungSTARTEN“ diskutierten der BDA-Präsident und der BA-Chef (DIHK-Präsident Peter Adrian musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen) am Mittwoch, dem 1. Juni 2022, gemeinsam mit Ausbilderinnen, Ausbildern und Azubis vor Ort in Berlin im Betrieb Tornado Antriebstechnik über Möglichkeiten und Formate der beruflichen Orientierung - auch in Pandemiezeiten. Das Ziel: Schülerinnen und Schüler, Eltern, Politik, Öffentlichkeit, Betriebe auf innovative Angebote zur Berufsorientierung, Praktika und freie Ausbildungsplätze aufmerksam zu machen und für eine Ausbildung zu gewinnen.
Die Diskussionsteilnehmenden waren sich einig: Die Corona-bedingten Einschränkungen haben Berufsorientierung, Berufsberatung und Ausbildungsplatzsuche seit Beginn der Pandemie enorm erschwert. Vielen Jugendlichen fehlt durch ausgefallene Ausbildungsmessen, Praktika oder Betriebsbesuche die Orientierung. Sie haben unklare Vorstellungen zu Möglichkeiten und Chancen einer Ausbildung in einem der über 320 verschiedenen Ausbildungsberufe. Wie aus der Beratungspraxis zu hören ist, hat der Krieg in der Ukraine bei einigen jungen Leuten zudem die Unsicherheit über die eigenen beruflichen Interessen weiter verstärkt. Auch wenn sich die Ausbildungsvertragszahlen nach dem Corona-Einbruch 2020 etwas erholt haben, fehlen vielen Betrieben die Bewerberinnen und Bewerber. In diesem Frühjahr geht deren Zahl weiter zurück, während die Betriebe aktuell deutlich mehr Ausbildungsstellen als im Vorjahr melden. Das verschärft den hiesigen Fachkräftemangel, der von den Betrieben als eines der größten Risiken für die eigene geschäftliche Entwicklung genannt wird.
Wichtiger denn je, so die Runde, sei es, junge Menschen und Betriebe frühzeitig zusammenzubringen. Ideal dafür seien berufsorientierende Praktika, wie sie Tornado Antriebstechnik anbietet. In ein- bis zweiwöchigen Praktika werde jungen Menschen dort die Möglichkeit geben, in das Berufsleben hineinzuschnuppern, für eine Duale Ausbildung zu begeistern und so den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Außerdem werde auf diesem Wege Werbung für technische Berufe gemacht. Damit zeige das Unternehmen, dass gerade im Bereich der Metallverarbeitung oftmals eine enge Verzahnung zwischen klassischen handwerklichen Fähigkeiten und modernen Technologien existiere.
BDA-Präsident Dulger, BA-Vorstand Scheele sowie Ausbilderinnen und Ausbilder und Azubis von Tornado waren sich einig über den optimalen Weg in den Einstieg in Ausbildung und Beruf: Erst gut und umfassend orientieren, später #AusbildungKlarmachen und dann #AusbildungSTARTEN. Praktika in den Unternehmen geben Jugendlichen und Betrieben den besten Einblick. Aber auch virtuelle berufliche Orientierung, die sich in der Pandemie bewährt hat, oder hybride Formate helfen bei der Berufswahl. Es gibt bereits ausgezeichnete mediale Unterstützung bis hin zu digitalen Praktika.
Der kurzfristig erkrankte DIHK-Präsident Peter Adrian erklärte schriftlich: „Ich habe selbst eine Berufsausbildung gemacht und kann nur sagen: Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Betrieb! Praktika vor Ort sind ideal. Sie bieten jungen Menschen die Möglichkeit, die praxisnahe Berufliche Bildung und die reale Arbeitswelt kennenzulernen. Wenn das nicht geht, sind auch digitale oder hybride Formate gute Alternativen. Viele Betriebe haben kreative und innovative Angebote zur beruflichen Orientierung. Diese reichen von digitalen Einsätzen von Ausbildungsbotschaftern bis hin zu Virtual-Reality-Ausbildungsmessen, um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Stärken, Interessen und Talente zu entdecken. Das ist ein Gewinn sowohl für die jungen Menschen als auch für die Wirtschaft. Nur wer weiß, was er kann und will, trifft eine fundierte Berufswahlentscheidung und wird so zu einer wertvollen Fachkraft im Betrieb.“
Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger hob hervor: „Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind spannender als viele glauben – gerade für Mädchen, die die Welt nachhaltig verändern und ihre Zukunft fest in die Hand nehmen wollen. MINT-Berufe bieten vielfältige Möglichkeiten, aktiv die Zukunft unseres Landes zu gestalten oder anderen zu helfen. Der MINT-Nachwuchs ist für Unternehmen besonders wichtig – so stellen wir Weichen für Digitalisierung, Dekarbonisierung und damit für nachhaltiges Wachstum und Wertschöpfung. MINT-Arbeitskräfte sichern die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und stärken ein sicheres Deutschland. Wir – alle Akteure gemeinsam – dürfen daher nicht aufhören, unseren Nachwuchs dafür zu begeistern. Die Beschäftigungs- und Karrierechancen sind hervorragend. Die fortschreitende Digitalisierung und die Energiewende bieten Mädchen wie Jungen eine breite Auswahl, sich mit ihren Interessen in einem MINT-Beruf zu verwirklichen. Wir Arbeitgeber freuen uns, gemeinsam mit dem MINT-Nachwuchs durchzustarten und ermutigen alle, unsere Angebote zur Berufsorientierung und Ausbildung in den Unternehmen zu nutzen. Unsere Türen sind offen: eintreten und staunen, was MINT alles bewegen kann.“
Zum Aktionstag erklärte Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender Bundesagentur für Arbeit: „Durch ein Praktikum bekommen Jugendliche eine klare Vorstellung von einem Beruf. Sie gewinnen die Sicherheit, die es bei der wichtigen Entscheidung für eine Ausbildung braucht. Auch Arbeitgeber profitieren, sie erhalten auf potenzielle zukünftige Mitarbeitende einen ganzheitlichen Blick. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist ein Praktikum für beide Seiten sinnvoll, es kommt mit diesem nicht allein auf die Bewerbungsunterlagen an. Nach mehr als zwei Jahren Pandemie ist die Situation am Ausbildungsmarkt für Bewerberinnen und Bewerber günstig – jede und jeder von ihnen kann den Weg zur Fachkraft gehen. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind für sie erreichbar, unterstützen vor Ort und digital bei jedem Schritt. Zu einer individuellen Förderung oder finanziellen Unterstützung können Ausbildungsbetriebe mit den Arbeitgeber-Services Kontakt aufnehmen.“
Kay Wagenhaus, Technischer Leiter bei Tornado Antriebstechnik, machte deutlich: „Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter steigt kontinuierlich und wir sind davon abhängig, Nachwuchskräfte zu finden beziehungsweise im eigenen Unternehmen auszubilden. Dies ist für uns eine Investition in die Zukunft und wichtig für die Weiterentwicklung von Tornado. Außerdem ist es geboten, die Diversität zu steigern und insbesondere Frauen auch für technische Berufe zu begeistern. Nach der Ausbildung gibt es Möglichkeiten und Chancen für die weitere berufliche Entwicklung. Neben Weiterbildungen ermöglichen wir zum Beispiel ein Studium an der Technikerschule.“
Hintergrund:
Im „Sommer der Berufsausbildung“ (#AusbildungSTARTEN) werben die Partner der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ von Mai bis Oktober 2022 bei jungen Menschen und Betrieben für das Erfolgsmodell der dualen beruflichen Ausbildung. Mit Themenaktionstagen und einer breiten Auswahl an Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene sollen die vielfältigen Unterstützungsangebote bekannter gemacht und ausbildungsinteressierte Jugendliche und Betriebe zusammengebracht werden. Das gemeinsame Ziel ist, dass möglichst viele junge Menschen im Jahr 2022 ihre Berufsausbildung beginnen.
Weiterführende Informationen:
>> Allianz für Aus- und Weiterbildung - Startseite (aus-undweiterbildungsallianz.de)
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