Start des neuen Ausbildungsjahres: Über 200.000 Ausbildungsplätze stehen noch zur Wahl, jetzt Chancen nutzen!
BDA AGENDA 15/22 | Thema der Woche | 4. August 2022
Für junge Menschen, die noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben, sind die Chancen hervorragend: Jedem unversorgten Jugendlichen stehen aktuell zwei Stellen zur Verfügung.
Im August haben hunderttausende junge Menschen ihre Berufsausbildung in Betrieben aller Branchen begonnen. Auch in den kommenden Wochen werden noch zahlreiche Jugendliche ihre Ausbildung starten – rund um den Beginn des neuen Ausbildungsjahres finden besonders viele Betriebe und Jugendliche noch zueinander. Selbst im Nachvermittlungszeitraum, der im Oktober beginnt und bis ins neue Jahr hinein reicht, können noch Ausbildungsverträge abgeschlossen werden.
Junge Menschen haben aktuell beste Chancen: Im Juli waren 233.000 Ausbildungsplätze noch unbesetzt, darunter auch Zehntausende in besonders beliebten Ausbildungsberufen. So wurden unter anderem noch 18.300 angehende Kaufmänner/-frauen im Einzelhandel gesucht, 7.300 Handelsfachwirte/-innen, 4.500 Anlagenmechaniker/-innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie 4.800 medizinische Fachangestellte. Gleichzeitig waren im Juli 118.000 Jugendliche unversorgt – eine Bewerber-Stellen-Relation von rund 1:2 und damit für junge Menschen so günstig wie seit Jahren nicht mehr: Vor 5 Jahren betrug die Bewerber-Stellen-Relation noch 4:5.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze hat den Stand des Ausbildungsjahres 2019/20, des ersten Pandemie-Jahres, mittlerweile überstiegen. Dieses hohe Level zeigt: Trotz der Krisenfaktoren Corona und Ukraine-Krieg ist die Motivation der Wirtschaft ungebrochen, ihren künftigen Fachkräfte-Bedarf durch Ausbildung zu sichern. Dabei nutzen die Unternehmen Instrumente der Bundesagentur für Arbeit (z.B. AsAflex oder die Einstiegsqualifizierung), um auch Jugendliche mit Unterstützungsbedarf als Auszubildende zu gewinnen. Zudem haben sich neue Formate der Rekrutierung wie z.B. online-Tests oder Praktikums-Wochen etabliert. So können Bewerber und Bewerberinnen auch jenseits der Schulnoten ihre Stärken zeigen. Dies macht deutlich, dass die Betriebe auf Herausforderungen wie die Pandemie sowie Einschränkungen in der Berufsorientierung umfassend reagieren.
Als problematisch erweist sich zunehmend die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber – im Gegensatz zu den gemeldeten Stellen ist sie seit 2017/18 kontinuierlich gesunken, ein Trend, der sich während der Pandemie deutlich verschärft hat. Für die Jugendlichen und ihre Eltern gilt es jetzt, die zahlreich vorhandenen Ausbildungschancen aktiv zu nutzen! Bei der Suche nach dem passenden Angebot bietet die Berufsberatung der BA wertvolle Unterstützung (#ausbildungklarmachen). Jetzt gilt es, die jungen Menschen zu Bewerberinnen und Bewerbern zu machen und das Matching von Angebot und Nachfrage mit aller Kraft voranzutreiben!