Endspurt! Auch im Neuen Jahr ist ein Ausbildungsstart noch möglich


BDA AGENDA 02/22 | THEMA DER WOCHE | 27. Januar 2022
Trotz Corona sind die Ausbildungschancen für Jugendliche hervorragend. Dies schließt auch junge Menschen mit Hauptschulabschluss ein. Selbst im Februar ist es noch möglich, mit einer Ausbildung zu starten.

Die Ausbildungsbilanz Ende 2021 hat klar gezeigt: Ein Versorgungsproblem auf dem Ausbildungsmarkt gibt es nicht. Daran hat auch Corona nichts geändert. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze überstieg zum zwölften Mal in Folge die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern als unversorgt gemeldet waren. Auf 4 Jugendliche kamen rechnerisch rund 5 Angebote. Problematisch sind insbesondere die rückläufigen Bewerberzahlen. Sie sind deutlich stärker gesunken (-8,3 %) als die gemeldeten Ausbildungsplätze (-3,6 %). Trotz schwieriger Rahmenbedingungen ist das Engagement der Betriebe weiterhin hoch: Es wurden 1,2 % mehr Ausbildungsverträge als im Vorjahr abgeschlossen. Nun gilt es, das Matching von Angebot und Nachfrage auch nach Beginn des neuen Ausbildungsjahres mit aller Kraft fortzusetzen. Es ist selbst im Februar noch möglich, mit einer Ausbildung zu starten!

 

Für Jugendliche mit maximal Hauptschulabschluss sind ebenfalls reichlich Ausbildungsplätze im Angebot. Das zeigen auch die ausführlichen Daten und Fakten des BDA-Positionspapiers zu diesem Thema. Die Zahl der bei der BA gemeldeten Stellen, bei denen Betriebe mindestens einen Hauptschulabschluss erwarten, macht sogar den größten Anteil der gemeldeten Berufsausbildungsstellen aus (2021: 51,2 %). Bei 34,9 % der gemeldeten Stellen wird mindestens ein Realschulabschluss erwartet, und nur bei 7,4 % eine (Fach-)Hochschulreife. Angesichts der sehr guten Ausbildungschancen für alle Jugendlichen ist eine „Ausbildungsgarantie“ der falsche Weg, die aktuellen Herausforderungen des Ausbildungsmarkts zu lösen, denn sie zerstört das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Eine „Ausbildungsgarantie“ mit verstärkter außerbetrieblicher Ausbildung statt einer dualen Berufsausbildung, wie sie von Gewerkschaftsseite gefordert wird, löst insbesondere das Problem der rückläufigen Bewerberzahlen nicht. Im Gegenteil: Sie setzt ein falsches Signal, indem sie einem Rückzug der Jugendlichen auf ein enges Spektrum von Wunschberufen Vorschub leistet, statt sie zu motivieren, sich auf die vielfältigen offenen Plätze in Ausbildungsbetrieben zu bewerben. Aktuelle Zahlen und weitere Argumente sind im BDA-Positionspapier zum Thema „Ausbildungsgarantie“ zu finden.

 

Um den Weg aus der Krise zu meistern, sind Fachkräfte für die Unternehmen wichtiger denn je. Deshalb lohnt sich auch jetzt noch die Suche nach dem oder der passenden Auszubildenden. Dafür stehen für Unternehmen und Jugendliche gleichermaßen eine Vielzahl an Unterstützungsinstrumenten zur Verfügung, wie z.B. der Arbeitgeberservice der BA oder das Erkundungs-Tool Check-U zur Studien- und Berufswahl.