Equal Pay Day 2024 – strukturelle Hürden gemeinsam abbauen


BDA AGENDA 05/2024 | THEMA DER WOCHE | 7. März 2024

Der Equal Pay Day am 6. März stand unter dem Motto „höchste Zeit für equal pay“. Der Tag hat auf eine vermeintliche geschlechtsspezifische Lohnlücke aufmerksam gemacht. In diesem Jahr wird dabei die Diskrepanz in der Erwerbsarbeitszeit von Frauen und Männer als wesentlicher Faktor in den Blick genommen.

Im Fokus der medialen Debatte steht der oft zitierte „Gender Pay Gap“. Die darin ausgewiesene statistische Entgeltlücke ist aber ein Phantom. Die statistischen Daten sind ungeeignet, eine Benachteiligung von Frauen bei der Vergütung zu belegen. Sowohl der unbereinigte (18%, Stat. Bundesamt 2023) als auch der bereinigte Gender Pay Gap (6%, Stat. Bundesamt 2023) lassen die tatsächlichen Ursachen für einen Verdienstunterschied unberücksichtigt. Daher weist das Statistische Bundesamt zu Recht darauf hin, dass der Gender Pay Gap nicht mit einer Verdienstdiskriminierung gleichgesetzt werden kann. Die Statistik berücksichtigt viele lohnrelevanten Einflussfaktoren nicht. Das findet häufig keine Erwähnung und führt letztlich zu einem verzerrten Bild.

Dabei gilt: Der Grundsatz „gleicher Lohn für Frauen und Männer bei gleicher Arbeit“ ist für Arbeitgeber eine Selbstverständlichkeit. Frauen und Männer werden beim gleichen Arbeitgeber, wenn sie die gleiche Arbeit leisten, gleich entlohnt. Besonders Tarifverträge garantieren eine faire und angemessene Vergütung, die diskriminierungsfrei ist. Die tatsächlichen Ursachen für einen Verdienstunterschied lassen sich vor allem auf unterschiedliche Erwerbs- und Berufsverhalten von Frauen und Männer und die nicht gleichmäßige Verteilung von familiärer Sorgearbeit zurückführen. Solche Ursachen müssen gesamtgesellschaftlich angegangen werden.

In Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels ist die Gleichstellung von Frauen im Erwerbsleben ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Die Diskrepanz in der Erwerbsarbeitszeit und die hohe Teilzeitquote von Frauen in den Blick zu nehmen ist der richtige Ansatz. Viele Unternehmen bieten bereits flexible und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle. Darüber hinaus braucht es bessere öffentliche Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - zum Beispiel durch bessere Kinderbetreuungsstrukturen und eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes. Damit könnten Unternehmen Beschäftigte noch besser darin unterstützen, ihr volles Potenzial zu entfalten.

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