Potenzial internationaler Studierender und Azubis für Deutschlands Zukunft nutzen
Neun Punkte für eine erfolgreiche Integration internationaler Studierender und Azubis in Gesellschaft und Arbeitsmarkt
26. November 2025
Zusammenfassung
Deutschland muss internationale Studierende und Auszubildende deutlich stärker als bisher als strategisches Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft begreifen und fördern. Derzeit befinden sich knapp 500.000 junge Menschen aus dem Ausland in Deutschland, um hier zu studieren oder eine Ausbildung zu absolvieren.[1] Wenn diese Personen einen erfolgreichen Abschluss machen und in Deutschland bleiben, ist das ein spürbarer Beitrag zur Fachkräftesicherung. Darum ist es entscheidend, Abbrüche zu vermeiden und die Bleibequote von internationalen Studierenden und Auszubildenden zu erhöhen.
Zusätzlicher Einsatz ist notwendig: Bund, Länder, Hochschulen und Betriebe müssen internationale Nachwuchskräfte noch stärker als Zukunftsinvestition verstehen und systematisch begleiten – von der Anwerbung über das Studium oder die Ausbildung bis hin zum erfolgreichen Berufseinstieg. Damit die Integration in Gesellschaft und Unternehmen gelingt, braucht es eine gelebte Willkommenskultur. Behörden müssen Informationen verbessern sowie Visaverfahren digitalisieren und beschleunigen. Dies gilt zwingend auch für die behördlichen Prozesse beim Wechsel von Aufenthaltstiteln. Bund und Länder müssen deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende und Auszubildende schaffen. Hochschulen, Berufsschulen und Unternehmen müssen ausländische Lernende noch besser unterstützen. Auch der Ausbau englischsprachiger Angebote erhöht die internationale Attraktivität des Bildungsstandorts Deutschland. Gleichzeitig bleibt die deutsche Sprache der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe und zum Zugang zum Arbeitsmarkt. Deshalb müssen internationale Studierende und Auszubildende möglichst frühzeitig und praxisnah Deutsch lernen – unabhängig davon, ob sie über ein englischsprachiges Masterprogramm oder eine transnationale Ausbildungspartnerschaft nach Deutschland gekommen sind.
Die folgenden neun Punkte zeigen auf, wie Deutschland durch politische Weichenstellungen, verlässliche Strukturen und verbesserte Kooperationen internationale Talente nicht nur gewinnen, sondern auch dauerhaft halten kann.
Fußnoten:
[1] Dieses Positionspapier fokussiert gezielt auf internationale Lernende mit ausländischer Staatsangehörigkeit und Bildungsbiografie, die mit dem Ziel eines beruflichen oder akademischen Abschlusses nach Deutschland kommen. Mit „internationale Studierende“ oder „internationale Auszubildende“ sind also keine Bildungsinländerinnen und Bildungsinländer mit ausländischem Pass gemeint. Diese Engführung deckt sich mit der Begriffsdefinition des DAAD und damit der Hochschulpolitik. Im Bereich der beruflichen Bildung ist dagegen festzustellen, dass der Begriff „internationale Auszubildende“ oft weniger klar definiert ist. Er umfasst Azubis, die über eine transnationale Partnerschaft nach Deutschland kommen, andere Zugewanderte aus EU- und Drittstaaten oder auch Bildungsinländer mit ausländischem Pass. Dies wirkt sich auch auf die Datenlage aus.
Das vollständige Positionspapier steht Ihnen in der rechten Marginalie zum Download zur Verfügung.
Ansprechpartner:
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Abteilung Bildung
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