
Zusammenhalt stärken Demokratie fördern”: Vier Bildungseinrichtungen erhalten Arbeitgeberpreis für Bildung 2025
Berlin, 25. November 2025. Wie gelingt es, junge Menschen für Demokratie, Mitgestaltung und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu begeistern? Vier Bildungseinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Brandenburg geben darauf überzeugende Antworten – und wurden deshalb mit dem Deutschen Arbeitgeberpreis für Bildung 2025 ausgezeichnet.
Der Preis ehrt herausragendes Engagement für Demokratieförderung und zeichnet Leuchtturmprojekte in den Bereichen frühkindliche, schulische, berufliche und hochschulische Bildung aus. Der Hauptpreis ist mit 10.000 € dotiert, die weiteren Preisträger erhalten jeweils 2.500 €.
Die Preisträger 2025:
Die Auszeichnung wurde im Rahmen des Deutschen Arbeitgebertags in Berlin von Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG und Vorsitzender der Jury, an die Vertreterinnen des Hauptpreisträgers überreicht – auch im Namen von Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger.
Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger erklärt: „Demokratie lebt vom Mitmachen – und vom Mut, Haltung zu zeigen. Genau das verkörpern unsere vier Preisträger in diesem Jahr. Mit ihren Ideen begeistern sie Kinder, Jugendliche und Studierende für demokratische Werte und Verantwortung – und zeigen zugleich, wie Bildung unsere Soziale Marktwirtschaft stützt. Vom Kita-Projekt bis zur Hochschulinitiative wird sichtbar, dass gut ausgebildete, mündige Bürgerinnen und Bürger der Schlüssel für eine freie, faire und leistungsfähige Gesellschaft sind. Dafür stehen auch wir Arbeitgeber: für eine starke Demokratie und eine starke Wirtschaft.“
Juryvorsitzender Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG, hebt hervor: „Bildung ist unsere wichtigste Zukunftsressource – für unsere Demokratie und für unseren Wirtschaftsstandort. Sie befähigt junge Menschen, Verantwortung zu übernehmen und Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Gerade die Frage, wie wir schon den Jüngsten Demokratie, Zusammenhalt und Werte vermitteln, ist zentral – auch für die Arbeitswelt von morgen. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Arbeitgeberpreises für Bildung zeigen eindrucksvoll, wie das in allen Phasen der Bildungskette gelingen kann. Ihr Engagement ist ein starkes Signal – und ein Ansporn auch für uns Unternehmen, Werteorientierung und Bildung noch enger miteinander zu verbinden.“
Weitere Informationen:
Mehr zu den aktuellen Preisträgern und ihren Projekten auf www.deutscher-arbeitgebertag.de
Bilder der Preisverleihung finden Sie im Pressebereich
Kurzprofile der Preisträger 2025:
Kategorie Frühkindliche Bildung / Hauptpreisträger:
FABIDO Familienzentrum Lünener Straße, Dortmund
Das FABIDO Familienzentrum Lünener Straße am Hoeschpark überzeugt durch ein stimmiges und lebendiges Gesamtkonzept. Im Sozialraum der Dortmunder Nordstadt mit einem hohen Anteil an Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte legt die Kita den Fokus auf die Bedürfnisse der Kinder und ihrer Familien: Die Kinder stehen im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit und können sich auf vielfältige Weise in die Gestaltung des Kita-Alltags einbringen: im wöchentlichen Kinderparlament, um über relevante Themen gemeinsam zu debattieren, auf der „Starkmacherstraße“, einem Spieleparcours zu Themen wie Medienkonsum, oder in einem der kreativen Projekte wie dem Podcast „Du hast Rechte – ich aber auch“ (Kinder führen Interviews mit anderen Kindern, Fachkräften und Eltern). Ob im selbst erstellten Trickfilm „Die Tiere demonstrieren“, ob in Musik-, Theater- oder Tanzprojekten – stets geht es darum, auf kindgerechte Weise für Themen zu sensibilisieren und zur Selbstreflexion anzuregen. Das intensive Einbeziehen der Eltern und Familien in ihrer kulturellen Vielfalt stärkt den Zusammenhalt. Die Einrichtung ist lokal gut vernetzt und arbeitet eng mit externen Partnern zusammen. Auch der Umgang mit „alten“ und neuen digitalen Medien wird geübt. Die Kinder erleben in der Kita Lünener Straße, dass ihre Stimme zählt. Sie erfahren, dass sie mitgestalten dürfen, unabhängig von Herkunft, Fähigkeit oder Sprache. So wachsen sie zu empathischen, verantwortungsbewussten und aktiven Menschen heran – bereit, die Gesellschaft mitzugestalten.
Kategorie Schulische Bildung:
Grundschule auf dem Süsteresch, Schüttorf, Niedersachsen
In der ländlich gelegenen Grundschule wird die freiheitlich-demokratische Haltung als Wurzel eines gelingenden Miteinanders verstanden. Die Verankerung dieser Werthaltung ist im Leitbild und allen pädagogischen Konzepten deutlich sichtbar und wird im täglichen Schulalltag gelebt. Die gut funktionierende und harmonierende Schulgemeinschaft lässt den Wert des Miteinanders für alle erleben. Konflikte werden als reguläre Bestandteile des Zusammenlebens betrachtet, aufgeschlossen angegangen und nach einvernehmlichen Wertvorstellungen gelöst. Das Prinzip „Verantwortung für“ statt „Kontrolle von“ lässt die Kinder ihre Verantwortung für die Gemeinschaft konkret erleben. Auch das Unterrichtskonzept ist in sich partizipativ angelegt mit einem hohen Maß an Verantwortung. Der Austausch mit europäischen Schulen trägt zu einer Kultur des voneinander Lernens über nationale Grenzen hinaus bei. Die Entscheidungsfindung im Schulalltag ist einer parlamentarischen Demokratie nachempfunden mit dem regelmäßigen Klassenrat und einem aktiven Schülerparlament. Die Medienkompetenz der Kinder wird durch Medienführerschein, Schulradio „Klimperkasten“ und die AG „Instakids“ gefördert. Mit einem wöchentlichen Projekttag ist das soziale Engagement vor Ort fest integriert. Die MINT-freundliche Schule führt Kinder auch schon spielerisch an KI heran. Die „Gernelerneschule“ stärkt so das Selbstvertrauen wie die Verantwortungsübernahme der Kinder.
Kategorie Berufliche Bildung:
Sonderberufsschule/Sonderberufsfachschule am Berufsbildungswerk Mosbach-Heidelberg, Baden-Württemberg
Die Sonderberufsschule/Sonderberufsfachschule zeigt eindrucksvoll, wie Demokratiebildung gezielt für junge Menschen mit besonderem Förderbedarf gelingen kann. Schülerinnen und Schüler mit Lernschwierigkeiten, psychischen Belastungen oder Autismus-Spektrum-Störungen erleben sich hier als wirkmächtige Mitgestalterinnen und Mitgestalter. Die Schule fördert demokratische Kompetenzen, soziale Verantwortung und individuelle Handlungsfähigkeit – und stärkt gezielt Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit. Demokratie wird praktisch erfahrbar: bei Besuchen politischer Institutionen, im Austausch mit Abgeordneten, beim Schreiben von Leserbriefen oder in gelebter Partizipation bei Projekten wie Juniorwahl, Anne-Frank-Tag oder „Fake News“-Wochen. Die jungen Menschen sind nicht nur Zielgruppe, sondern verantwortlich Handelnde. Der Ansatz zahlt sich aus und kommt auch in der Unternehmenspraxis an: Rund 70 % der Absolventinnen und Absolventen wechseln in den ersten Arbeitsmarkt. Als Europaschule setzt die Schule zudem auf kulturelle Vielfalt und digitale Zukunftskompetenzen. Die Einrichtung hat damit Vorbildcharakter für jede Berufliche Schule.
Kategorie Hochschulische Bildung:
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Brandenburg
Das Projekt greift durch aufeinander aufbauende Seminare das Thema Demokratie und Demokratieverständnis intensiv auf. Parallel bringt eine Faculty Learning Community (FLC) Hochschulmitglieder in den Austausch, um die Hochschule selbst als demokratischen Raum weiterzuentwickeln und das Lehrformat dauerhaft zu verankern. Ursprünglich für Studierende der Wirtschaftswissenschaften konzipiert, stand das Programm allen Studierenden offen. Der Ansatz überzeugt: Durch frei wählbare Prüfungsleistungen (Essays, Podcasts, Videos) wird die Eigenverantwortung gestärkt. Dabei wird Künstliche Intelligenz bewusst integriert und ein reflektierter und kritischer Umgang damit gefördert. Ein weiterführendes Seminar in Kooperation mit der Universität Vilnius ergänzt die internationale Dimension des Demokratieverständnisses und unterstützt den europäischen Austausch. Gearbeitet wird nicht durch Frontalvermittlung, sondern über gelebte Erfahrung im Dialog, im produktiven Dissens und in gemeinsamer Verantwortung. Die Studierenden erlebten es als sehr positiv, wie sehr sie ihre Fähigkeit zu argumentieren, im Team zu arbeiten und gesellschaftliche Verantwortung zu reflektieren, weiterentwickelt haben.



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