Arbeit made in Germany – Wie Arbeitgeber gute Arbeit gestalten

Die Arbeits­bedingungen und die Arbeits­qualität in Deutschland sind deutlich besser, als es so manche politische Diskussion vermuten lässt. „Made in Germany“ steht daher nicht nur für exzellente Produkte, sondern auch für eine exzellente Arbeits­qualität. Unsere Soziale Markt­wirtschaft funktioniert. Damit das so bleibt, realisieren deutsche Unternehmen so einiges, damit Arbeit gut gestaltet ist und unternehme­rische Wünsche mit den Bedürf­nissen der Beschäftigten zusammen­gehen. Dass dieser Ansatz gelingt, zeigen die hohen Werte bei der Job­zufrieden­heit unserer Beschäftigten.

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der BDA

Schummeltext wegen Formatierung

Gute Arbeitsverhältnisse zu schaffen, ist nicht nur ein Motto oder Werbeslogan für Unternehmen. Sie setzen viel daran, ihre Arbeitsbedingungen nicht nur gut, sondern sehr gut zu gestalten. Gute Arbeit ist wichtig, denn sie hält die Unternehmen wettbewerbsfähig, innovativ und leistungsstark. Sie sorgt dafür, dass die Beschäftigten gesund und mit Motivation tätig sind. Wie genau diese Gestaltung aussieht, zeigt „Arbeit made in Germany“.
Der Wert der Arbeit bleibt gleich, doch die Erwartungen ändern sich
Gut gestaltete Arbeit ist ein Schlüsselfaktor für Gesundheit, Motivation und Selbstwertgefühl (Knieps & Pfaff, 2020). Was sie so einzigartig macht, sind ihre Eigenschaften: Arbeit schafft soziale Kontakte und ein unterstützendes Umfeld, sie strukturiert den Tag (die Woche, das Jahr), ermöglicht persönliche Weiterentwicklung und die Erfahrung, dass das eigene Handeln wertvoll ist. Dieser Wert der Arbeit ist der gleiche wie noch vor Jahrzehnten. Heute werden insbesondere Verantwortung, Flexibilität und neue Freiräume im Job geschätzt – aber nicht von allen (IZA/XING-Studie „Arbeiten in Deutschland“, 2018). Zeitgleich bestehen weiterhin „traditionellere“ Erwartungen wie Arbeitsplatzsicherheit, lebenslange Beschäftigung, interner Aufstieg und Spezialisierung.
 
Für die Unternehmen in Deutschland ist es immer wichtiger, flexibel und veränderungsbereit zu sein. Sie stehen vor der Herausforderung, die verschiedenen Erwartungen der Beschäftigten mit den Anforderungen durch Digitalisierung, Change-Prozesse, Nachhaltigkeit, neue Formen der Führung, Agilität und Flexibilität zu vereinbaren – und zwar so, dass die Arbeitsbedingungen weiterhin positiv für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Motivation sind.
Hohe Arbeitszufriedenheit in Deutschland
Die Betriebe nehmen die Herausforderungen und die Erwartungen der Beschäftigten in der sich gewandelten und weiter wandelnden Arbeitswelt ernst. Dabei sind erwerbstätigen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen mit großer Mehrheit gleichermaßen sehr zufrieden oder etwas zufrieden mit ihrer Arbeit (bei einer 4-stufigen Skala von sehr, etwas, wenig oder gar nicht zufrieden): 91 % der Frauen mit und ohne Beeinträchtigungen gaben an, sehr zufrieden oder etwas zufrieden mit ihrer Arbeit zu sein. Bei Männern lag dieser Wert bei 93 %. Menschen mit selbsteingeschätzter Behinderung sagten zu etwa 81 % sie seien sehr zufrieden oder etwas zufrieden mit ihrer Arbeit – also noch mit großer Mehrheit – wobei gleich ob mit oder ohne Behinderung immer die Zahl derjenigen überwiegt, die sehr zufrieden sind (BMAS, 2022). Laut Ernst & Young Jobstudie (2023) ist die Zufriedenheit der Beschäftigten seit 2021 zwar etwas gesunken, tatsächlich sind aber immer noch 83 % der befragten Beschäftigten "zufrieden" und "eher zufrieden" mit ihrem Job.
 
Gute Arbeitsgestaltung als Schlüssel für Arbeitszufriedenheit
Grundlage für hohe Zufriedenheit sind gute Arbeitsbedingungen in den Betrieben. Laut Stressreport 2019 zeigt sich, dass Ressourcen bei der Arbeit wie die soziale Unterstützung auf gleichbleibend hohem Niveau sind, was die gute Zusammenarbeit bzw. Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen und das Gefühl, ein Teil der Gemeinschaft am Arbeitsplatz zu sein anbelangt. Die Unterstützung durch die Führungskraft hat jedoch noch Potenzial (BAuA, 2020b, siehe Abbildung).
Das zeichnet “Arbeit made in Germany” aus!
  1. 83% der Beschäftigten sind zufrieden mit ihrer Arbeit – unabhängig von Alter und Geschlecht (Quelle: EY Jobstudie, 2023).
  2. Die Arbeitsbedingungen sind gut und werden immer besser: Problematische psychische und physische Belastungsfaktoren liegen unter dem EU-Durchschnitt, Unterstützung und Sinnhaftigkeit bei der Arbeit nehmen weiter zu.
  3. Die Unternehmen bieten viel zur Absicherung ihrer Beschäftigten im Alter, bei Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unfall oder Pflege sowie zur Förderung der Gesundheit, Diversität und Vereinbarkeit der Lebensbereiche. Auch wird Arbeit in Deutschland gut bezahlt
  4. Die Gesundheit ihrer Beschäftigten nehmen Betriebe sehr ernst. Gesundheitsförderung und Arbeitsschutz sind erfolgreicher denn je: Sowohl die Zahl der Arbeitsunfälle als auch die Zahl gesundheitlich bedingter Frühverrentungen ist seit 1995 um über 40 % gesunken.
  5. Die Betriebe haben den Wunsch der Beschäftigten nach mehr Flexibilität und besserer Vereinbarkeit der Lebensbereiche längst erkannt und bereits vor Corona verschiedenste Lösungen gefunden.
  6. Wertewandel, demografische Entwicklung und Globalisierung sind Motoren für das wachsende Engagement der Unternehmen, Vielfalt im Betrieb zu fördern und zu nutzen.
  7. Digitalisierung trägt schon heute zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei: Arbeit wird dadurch flexibler, neue Techniken fördern die Arbeitssicherheit und helfen dabei, dass möglichst Viele bis zum vollen Rentenalter arbeiten können.
  8. Führung 4.0 ist in den Unternehmen angekommen. So wie sich Geschäftsmodelle ändern, ändern sich auch Führungs- und Teamstrukturen.
  9. Die Unternehmen sind in Deutschland die größten Weiterbildungsanbieter. 87,9 % aller Unternehmen engagieren sich in der Weiterbildung und investieren hierfür 41,3 Mrd. Euro (Quelle: IW 2020).