Zwar ist Deutschland seit einigen Jahren nicht mehr „Exportweltmeister“, gleichwohl sind die Importe und Exporte weiterhin ein zentraler Baustein für die deutsche Wirtschaft. Immerhin ist Deutschland noch die drittgrößte Import- und Exportnation und 7,2 Prozent des gesamten Welthandels im Jahr 2020 ist auf Deutschland zurückzuführen. Werden die Importe plus die Exporte in Relation zum Bruttoinlandsprodukt gesetzt, ist Deutschland, laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die „offenste Volkswirtschaft der G-7-Staaten“.
Hinter diesen Zahlen stehen jedoch viele Arbeitgeber, die mit ihren internationalen Geschäftsmodellen für Beschäftigungsmöglichkeiten sorgen und eine wichtige Grundlage für den Wohlstand erwirtschaften. Fast jeder dritte Arbeitsplatz in Deutschland steht in direktem oder indirektem Zusammenhang mit dem Export. Im verarbeitenden Gewerbe sind es sogar 56 Prozent.
Durch die internationale Arbeitsteilung entstehen aber auch Beschäftigungsmöglichkeiten in den Partnerländern der deutschen Handelsunternehmen. Da Arbeit ein zentraler Faktor zur Armutsreduzierung ist, trägt der internationale Handel auch zum dortigen Wohlstand bei.
Beitrag der internationalen Arbeitsteilung zum globalen Wohlstand
Die weltweite Ungleichheit nahm in den vergangenen Jahrzehnten ab. Gleichzeitig reduzierte sich die extreme Armut auf der Welt. Der internationale Handel und die internationale Arbeitsteilung bieten Beschäftigungsmöglichkeiten und fördern somit den Aufholprozess der Schwellen- und Entwicklungsländer. Durch diesen positiven Beitrag der internationalen Arbeitsteilung zur sozialen Entwicklung in den Entwicklungs- und Schwellenländern wird ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung der von der UN mit der Agenda 2030 beschlossenen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDG) geleistet.
Für die nationale und internationale soziale Entwicklung sowie für die Erfüllung des SDGs ist es folglich essenziell, protektionistischen Maßnahmen entgegenzuwirken. Offene Märkte und Handelswege sind wichtig, um die internationale Arbeitsteilung, den Im- sowie Export reibungslos zu ermöglichen und die davon abhängenden Arbeitsplätze zu erhalten. Hierfür ist es geboten, sich weiterhin zum Multilateralismus einzusetzen und die Reform der Welthandelsorganisation (WTO) voranzubringen.
Ein Bekenntnis zum Multilateralismus und der WTO ist allein deshalb geboten, da der Handel mit vielen deutschen Handelspartnern wie den USA oder China nach WTO-Regeln erfolgt. Das IW Köln schätzt die Wohlfahrtgewinne durch die WTO auf eine Höhe von etwa 850 Mrd. US-Dollar, wovon 66 Mrd. US-Dollar auf Deutschland entfallen.