Für unsere Demokratie –
Demokratiebildung entlang
der Bildungskette
Starke Demokratie – starke Wirtschaft – starkes Land
22. August 2025
Warum dieses Papier?
Die freiheitlich-rechtsstaatliche Demokratie ist für Deutschland von unschätzbarem Wert. Die demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland wurde ausdrücklich als Gegenmodell zur menschenverachtenden Diktatur des Nationalsozialismus gegründet. Sie verstand sich ebenso als Gegenmodell zu kommunistischen „Volksdemokratien“. Eng verbunden mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung ist die Soziale Marktwirtschaft.
Die Idee der Menschenwürde, der Grundrechte und der Freiheit Aller hat ihren festen Platz allein in der liberalen Demokratie. Nur sie ermöglicht gleichberechtigte politische Teilhabe, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, Pluralismus und Toleranz. Nur sie ist geprägt von Gewaltenteilung und sichert die Pressefreiheit. Nur sie strebt nach Chancen und Gerechtigkeit für alle, Nachhaltigkeit und Frieden. Allerdings muss sie von uns allen auch getragen, mit Leben erfüllt und verteidigt werden. Im Alltag wird Demokratie schnell zur Selbstverständlichkeit. Vieles wird als gegeben angenommen.
Heute steht unsere freiheitlich-demokratische Ordnung vor großen Herausforderungen. Sie ist von innen und von außen bedroht. Antidemokratische Kräfte und Parteien, extremistische Gruppen und autokratische Systeme bekämpfen diese Ordnung und ihre Werte. Die liberale Demokratie muss sich immer wieder beweisen – im globalen Wettkampf der Systeme und im Kampf gegen antidemokratische Kräfte.
Eine besondere Verantwortung trägt die Politik. Sie muss im Rahmen der repräsentativen Demokratie zeigen, dass die Demokratie als Staatsform funktioniert. Die Politik muss die Gesellschaft repräsentieren, die Probleme der Menschen aufgreifen und lösen und Freiheit, Sicherheit und Rechtstaatlichkeit gewährleisten.
Zur liberalen Demokratie gehören unabdingbar der Streit um die richtige Lösung, der Konflikt und schließlich der Kompromiss. Eine Debattenkultur und die Fähigkeit zum Kompromiss sind soziale Kompetenzen, die junge Menschen frühzeitig und systematisch erwerben sollten – ebenso wie Kooperations- und Kritikfähigkeit. Hinzu kommt das Wissen um demokratische Prozesse, das in der schulischen Bildung nicht fehlen darf. Junge Menschen sollten frühzeitig und kontinuierlich Demokratie erleben und sich dabei als handelnde Personen erfahren. Lernprozesse knüpfen am besten an die Lebensrealität der Kinder und Jugendlichen an.
Die sozialen Medien haben zuletzt den Diskursraum vergrößert, gleichzeitig aber auch verengt und soziale Echokammern und Informationsblasen geschaffen. Sie engen den Austausch der Meinungen und Argumente ein. Desinformation, Hassrede und Verschwörungserzählungen im Netz setzen unsere offene Demokratie unter enormen Druck. Mit diesen neuen Herausforderungen umgehen zu lernen, ist eine Aufgabe für das Bildungssystem entlang der gesamten Bildungskette.
Die Arbeitgeber in Deutschland stehen zu unserer Demokratie und ihren Werten: Wie alle sind sie durch den freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat geschützt. Nur in einem stabilen, freiheitlich-demokratischen Umfeld können Unternehmen langfristig planen, investieren, Arbeitsplätze schaffen und selbstbestimmt wirtschaften. Nur in einem Umfeld, das unterschiedliche Perspektiven zulässt, kann Innovation entstehen. Davon lebt unsere Wirtschaft, das stärkt den Wohlstand und das Wohlergehen aller in unserem Land. Die Sozialpartnerschaft ist getragen vom Willen zur Zusammenarbeit und Kooperation. Dies schließt Konflikte und Kompromisssuche mit ein. Unterschiedliche Interessen suchen den Dialog, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Dieser sozialpartnerschaftliche Dialog kann ein Vorbild für die Debattenkultur in unserer Demokratie sein.
Zusammenfassung
Unser Bildungssystem muss verstärkt die Demokratiebildung in den Blick nehmen und weiterentwickeln. Dabei geht es nicht darum, den Menschen zu sagen, wen sie zu wählen haben oder wie sie sich äußern sollen. Im Gegenteil: Die Meinungsfreiheit bleibt ein hohes Gut, das geschützt werden muss. Vielmehr geht es darum, allgemeine Kompetenzen wie Kooperations- und Kritikfähigkeit, aber auch das Mitgestalten demokratischer Prozesse zu erleben und zu erlernen: Das Bildungsziel sind demokratische Kompetenzen. Die Menschen sollen befähigt werden, bewusster Teil der Demokratie zu werden. Thema müssen zunehmend auch die Funktionsweisen und der sinnvolle Umgang mit sozialen Medien sein.
Demokratiebildung beginnt in der Kita und hat einen Schwerpunkt in der allgemeinbildenden Schule. Sie setzt sich in Aus- und Weiterbildung und Studium fort. Die Arbeitgeber tragen im Rahmen ihrer Aus- und Weiterbildung zur Demokratiebildung bei. In den Betrieben ist zudem eine gelebte Unternehmenskultur gefragt, die zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung steht.
Das vollständige Positionspapier steht Ihnen in der rechten Marginalie zum Download zur Verfügung.
Ansprechpartnerin:
BDA | DIE ARBEITGEBER
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
Abteilung Bildung
T +49 30 2033-1500
bildung@arbeitgeber.de
Die BDA organisiert als Spitzenverband die sozial- und wirtschaftspolitischen Interessen der gesamten deutschen Wirtschaft. Wir bündeln die Interessen von einer Million Betrieben mit rund 30,5 Millionen Beschäftigten. Diese Betriebe sind der BDA durch freiwillige Mitgliedschaft in Arbeitgeberverbänden verbunden.