Osnabrück-Erklärung zur Stärkung der europäischen Berufsbildung verabschiedet


In einer Zeremonie im Vorfeld zur Videokonferenz der EU-Bildungsministerinnen und Bildungsminister wurde die sogenannte Osnabrück-Erklärung verabschiedet – unter Einbeziehung der europäischen Sozialpartner.

Ziel der Osnabrück-Erklärung ist es, den Kopenhagen-Prozess als gemeinsame Plattform zu revitalisieren, um die berufliche Aus- und Weiterbildung fit für die Zukunft zu machen und damit Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Der Kopenhagen-Prozess ist ein fester Bestandteil der freiwilligen europäischen Zusammenarbeit in der beruflichen BildungDie beteiligten Akteure umfassen die nationalen Bildungsministerinnen und -minister, die Europäische Kommission und die EU-Sozialpartner. Die diesjährige Erklärung wurde zudem von den EU-Ausbildungsverbänden und Organisationen der Lernenden unterstützt: Sie legen durch gemeinsame Erklärungen neue Leitlinien für die verstärkte Kooperation fest. Der Prozess wurde seit 2002 mehrfach erneuert und weiterentwickelt.

Ziel der diesjährigen Erklärung ist die Modernisierung der europäischen Berufsbildung. Sie soll als Wegbereiterin für den Aufschwung und den „gerechten Übergang“ zu einer digitalen und grünen Wirtschaft dienen. Die Unterzeichnenden waren sich einig, dass der beruflichen Bildung eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung, einer sich verändernden Arbeitswelt sowie des demografischen und Klimawandels zukommt.
 
Die Beschäftigungsfähigkeit soll damit erhöht sowie hochwertige Berufsbildung und eine bessere Durchlässigkeit der Bildungssysteme gefördert werden. Die Erklärung gliedert sich entlang von vier Zielen, aus denen sich jeweils gemeinsam definierte, konkrete Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene für den Zeitraum 2021-2025 ableiten:
  • wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit steigern,
  • gemeinsam Weiterbildungskultur aufbauen,
  • Nachhaltigkeit in der Berufsbildung verankern,
  • die internationale Dimension der Berufsbildung mit grenzüberschreitender Mobilität fördern und stärken.
Die Erklärung betont, dass eine starke Partnerschaft mit den Sozialpartnern von entscheidender Bedeutung ist, um die dargelegten Ziele zu erreichen. Die BDA hatte im Rahmen des Beratenden Ausschusses für berufliche Bildung an der Erklärung aktiv mitgewirkt und begrüßt das Resultat. Die Erklärung leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung.