DIE ARBEITGEBER ZUR
20. LEGISLATURPERIODE
Gelernt haben wir, dass wir Krisen meistern können,
wenn wir zusammenstehen.
Die Wirtschaft wird oft als abstraktes Konstrukt abgetan: Manager, Umsatz, Gewinn usw. Das ist falsch. Wirtschaft sind wir alle. Ohne Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer läuft kein Unternehmen. Ohne kluge Köpfe in den Entwicklungsabteilungen gibt es keine innovativen Produkte. Ohne Azubis haben die Betriebe keine Fachkräfte für morgen. Ohne Arbeitgeber, die das unternehmerische Risiko übernehmen, funktioniert die Soziale Marktwirtschaft nicht.
Gleichzeitig sind Beschäftigte wie Arbeitgeber davon abhängig, dass ihr Unternehmen wettbewerbsfähig ist. Ist es das nicht, hält es sich nicht am Markt. Geht es dem Unternehmen schlecht, geraten auch die Arbeitsplätze unter Druck. Alle sitzen in einem Boot.
Mit im Boot sitzen noch mehr:
Die Sozialversicherungssysteme finanzieren sich aus Beiträgen der Arbeitgeber und Beschäftigten. Läuft die Wirtschaft schlecht, können wir uns vieles nicht leisten. Gleiches gilt für den Staat. Brummt die Wirtschaft, sprudeln die Steuereinnahmen. Das ist gut für Investitionen, Infrastruktur, Bildung, Kitas usw.
Wie können wir also die Wirtschaft stärken, von der wir alle profitieren?
Wie gelingt es uns, aus der Pandemie gestärkt hervorzugehen?
Es ist nicht die Zeit für Schuldzuweisungen. Wir wollen gemeinsam vorankommen. Wir wollen unser Land modernisieren. Wir wollen gute, wettbewerbsfähige Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Wir wollen mit nachhaltigem Wachstum unsere Schulden abbauen. Hierfür brauchen wir die richtigen Weichenstellungen. Deshalb machen wir der Politik als Arbeitgeber ein Angebot in sozial- und wirtschaftspolitischen Fragen. Unser gemeinsames Ziel sollte eine Stärkung unserer Wirtschaft sein. Denn:
WIRTSCHAFT SIND WIR ALLE.
Die Ampel will mehr Fortschritt wagen. Ob wir diesen Fortschritt in Form von mehr Dynamik in der Wirtschaft und als Rückenwind im anstehenden Strukturwandel spüren werden, wird zu sehen sein. Im Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP finden wir Licht und Schatten. Eine ausführliche Bewertung des Vertrages durch die BDA finden Sie hier
Unsere Vorschläge für die 20. Legislaturperiode können Sie hier downloaden oder über folgende Sprungmarken zum gewünschten Thema erreichen.
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Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass es an vielen Schulen in Sachen Digitalisierung an grundlegenden Dingen fehlt. Wir brauchen eine funktionierende digitale Infrastruktur, schnelles Internet und digitale Lehr- und Lernkonzepte an Schulen, aber auch an Berufs- und Hochschulen, um zeitgemäßen Unterricht zu ermöglichen. Die Umsetzung des DigitalPakts Schule muss beschleunigt und bestehende Hürden abgebaut werden. Dies gilt insbesondere mit Blick auf eine wirksame Lehrerfortbildung.
Die Fachkräftelücke im sog. MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ist auch in der Corona-Krise nicht kleiner geworden. Mit dem wirtschaftlichen Neustart wird sie noch deutlich ansteigen. Die Studienabbruchsraten sind hier immer noch überdurchschnittlich hoch. Wir brauchen daher einen MINT-Aktionsplan 2.0, der beginnend bei der frühkindlichen Bildung die Neugierde und das Interesse an mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Zusammenhängen sowie Fragestellungen, insbesondere auch im Hinblick auf digitale Anwendungen, stärkt. Ein besonderes Augenmerk muss dabei Mädchen und jungen Frauen gelten, die im MINT-Bereich noch immer deutlich unterrepräsentiert sind.
Die gute Zusammenarbeit von Hochschule und Wirtschaft ist wichtig für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Nachwuchssicherung. Insbesondere Studiengänge mit hoher Praxisrelevanz müssen gestärkt und vor allem das Erfolgsmodell Duales Studium ausgebaut werden. Außerdem muss die Antragstellung beim BAföG stark vereinfacht und vollständig digitalisiert werden, um Hürden abzubauen. Parallel sollten Stipendienprogramme und insbesondere das Deutschlandstipendium weiter ausgebaut werden.
Frühkindliche Bildung ist entscheidend für einen guten Start der Kinder in das Bildungssystem und damit grundlegend für Bildungs- und Chancengerechtigkeit. Die Bundesförderung für den Kita-Ausbau sollte fortgesetzt, aber mit einem neuen Schwerpunkt auf die Qualitätssteigerung der Betreuung verbunden werden – vor allem mit einer nachhaltigen Sprachförderung. Bund und Länder sollten zudem die Fachkräftesicherung im Kita-Bereich vorantreiben, die praxisintegrierte Ausbildung ausbauen und die Digitalisierung in den Kitas unterstützen.
Die Betriebe führen die duale Berufsausbildung auch in Zeiten von Corona verlässlich fort. Ausbildungsbetriebe und Auszubildende brauchen aber sachgerechte und zielgenaue Unterstützung in der Krise, z. B. mit der Weiterführung des Bundesprogramms „Ausbildungsplätze sichern“. Das Matching zwischen Bewerberprofil und Berufsprofil ist eine bleibende große Herausforderung – regional, fachlich und persönlich. Deshalb muss die Berufsorientierung und -beratung an den Schulen intensiviert werden. Zudem braucht es einen Digitalpakt für die Berufsschule, der die Digitalisierung im Bereich der dualen Ausbildung gezielt voranbringt.
Die Pandemie hat deutlich gemacht, dass es an vielen Schulen in Sachen Digitalisierung an grundlegenden Dingen fehlt. Wir brauchen eine funktionierende digitale Infrastruktur, schnelles Internet und digitale Lehr- und Lernkonzepte an Schulen, aber auch an Berufs- und Hochschulen, um zeitgemäßen Unterricht zu ermöglichen. Die Umsetzung des DigitalPakts Schule muss beschleunigt und bestehende Hürden abgebaut werden. Dies gilt insbesondere mit Blick auf eine wirksame Lehrerfortbildung.
Zudem müssen wir die Beschäftigten fit für den Wandel machen. Die Halbwertszeit von Wissen nimmt mit Blick auf die digitale Transformation immer mehr ab. Lebenslanges Lernen wird zunehmend zum Pflichtbestandteil einer jeden Erwerbsbiografie.
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ENTSTAUBEN
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Der bevorstehende Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge wird das Verhältnis zwischen Rentenbeziehenden und Beitragszahlenden fundamental verschieben. Während heute auf 100 Beitragszahler 53 Rentner kommen, wird diese Zahl in den kommenden 15 Jahren auf fast 70 ansteigen. Gleichzeitig wird die zunehmende Alterung unserer Gesellschaft auch in der Kranken- und Pflegeversicherung zu einem erheblichen Kostenanstieg führen. Ohne die notwendigen Reformen droht der Gesamtsozialversicherungsbeitrag, der heute bei 40 Prozent liegt, bis 2040 auf rund 50 Prozent anzusteigen. Das wäre nicht nur eine enorme Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen, die ohnehin mit einer international vergleichsweise hohen Steuer- und Abgabenlast zu kämpfen haben. Ein solcher Anstieg würde auch einen Keil in unsere Solidargemeinschaft treiben und die Generationengerechtigkeit in Frage stellen.
Die Sozialsysteme zukunftsfähig zu gestalten und nachhaltig zu finanzieren ist damit eine der dringendsten politischen Aufgaben. Ziel muss sein, die Beitragssatzsumme dauerhaft bei unter 40 Prozent zu stabilisieren. Damit das gelingt, müssen die notwendigen Reformen schnellstmöglich, also in der kommenden Legislaturperiode, angegangen werden. Unser Sozialstaat ist eine Erfolgsgeschichte, aber er muss finanzierbar bleiben.
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Klar ist: Deutschland muss endlich einfacher werden.
Die Politik sollte bei der Digitalisierung der Verwaltung deshalb das Ökosystem aus Unternehmen und Verwaltung als Ganzes im Blick behalten. Das einfache Digitalisieren einzelner Verwaltungsdienstleistungen oder ein föderaler Flickenteppich aus unterschiedlichsten digitalen Standards und Lösungen helfen nicht weiter. Das Onlinezugangsgesetz (OZG) muss deshalb jetzt schnell und in enger Abstimmung von Bund, Ländern und Kommunen umgesetzt werden. Gleichzeitig müssen wir den Bürokratieabbau weiter vorantreiben, um die Unternehmen im wirtschaftlichen Neustart zu entlasten.
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