BDA fordert praxisnahe Ausbildung von Lehrkräften


BDA AGENDA 25/23 | THEMA DER WOCHE | 30. November 2023

Ein leistungsfähiges Bildungssystem braucht bestens aus- und fortgebildete Lehrkräfte. Die BDA gibt in ihrem neuen Positionspapier „Gute Lehrkräfte BILDEN Zukunft“ 10 Empfehlungen für eine bessere Aus- und Fortbildung von Lehrkräften.

Schule bildet Zukunft

Gute Schulen und gute Lehrkräfte sind entscheidender Zukunftsfaktor für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland: Die Kompetenzen der jungen Generationen bestimmen die Innovationskraft und Transformationsfähigkeit unserer Wirtschaft und Gesellschaft.

Allerdings fühlen sich Lehrkräfte oft nicht ausreichend auf die Schule vorbereitet. Sie vermissen zeitgemäße und hilfreiche Fortbildungen für ihren Berufsalltag. Gleichzeitig sind sie in ihrem Beruf mehr denn je gefordert. Der akute Lehrkräftemangel hat die Diskussion über die Flexibilität der Ausbildung und den besten Praxiseinstieg neu belebt. Allerdings müssen nun auch Taten folgen.

10 Empfehlungen der BDA:

  1. Die Ausbildung an den Hochschulen muss sich allem voran auf den Beruf beziehen. Sie soll umfassende praxisrelevante Fähigkeiten und Kenntnisse für den Beruf als Lehrkraft vermitteln. Insbesondere das Umgehen mit Heterogenität sollte ein Schwerpunkt sein.
  2. In allen Phasen sollten die bundesweiten Bildungsstandards für die Lehrerbildung verbindlich sein. Die Kultusministerien sollten diese konkretisieren, aktualisieren und nachhalten.
  3. Im Studium sollten Hochschule und Schule bei den Praxisteilen verlässlich kooperieren, auch mit Studienseminaren. Berufsbezogene Formate für Lehramtsstudierende im Fach werden Studienabbrüche vermeiden helfen.
  4. Es sollte möglich sein, das Master-Studium mit dem Vorbereitungsdienst bis in die Berufseingangsphase zu verzahnen. Duale Studienangebote bieten eine Zusatzoption vor allem für die MINT-Fächer. Die Berufswahl muss auch erst mit dem Master-Studium und damit die Ein-Fach-Lehrkraft als Option möglich sein.
  5. Lehrkräfte mit Quer- und Seiteneinstieg bringen mit ihren beruflichen Hintergründen wertvolle Perspektiven ein. Sie sollten pädagogisch und didaktisch zielgenau nachqualifiziert werden, auch berufsbegleitend.
  6. Insbesondere für die Berufsschule im gewerblich-technischen Bereich ist das Ein-Fach-Studium zu ermöglichen. Fachhochschulen sollten in das Ausbilden für berufsbildende Schulen stärker einbezogen werden.
  7. Hochschulen sollten Lehramtsstudiengänge zielgerichtet in Profil und Strategie einbeziehen. Sie können zudem verstärkt Lehrkräfte fortbilden.
  8. Die Fortbildung ist nachhaltiger zu fördern und zu organisieren. Schulen müssen Fort- und Weiterbildungen eigenständig für die Personal- und Schulentwicklung einsetzen können, auch das Lernen in Unternehmen.
  9. Personalentwicklung und Weiterbildung sollten ganze Teams einbeziehen, neue Wege begleitet und evaluiert werden. Dafür brauchen Schulen ein Budget.
  10. Lehrkräfte sollten insbesondere befähigt werden, digitale Medien für Lehren und Lernen, für Diagnostik und Differenzierung einzusetzen, auch KI-gestützt.

SCHULEWIRTSCHAFT begleitet Unternehmenspraktika für Lehrkräfte. Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft fördert mit dem Studienkolleg die professionelle Haltung künftiger Lehrkräfte.