
MINT-Report 2025
MINT-Fachkräftesicherung – Zuwanderung immer wichtiger
Deutschlands Zukunftsprojekte in Digitalisierung, Klimaschutz, Infrastruktur und Verteidigung geraten durch den Fachkräftemangel unter Druck. Der aktuelle MINT-Report offenbart trotz konjunktureller Abkühlung eine Lücke von 148.500 MINT-Fachkräften. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Zuwanderung ein wichtiger Hebel zur Fachkräftesicherung ist. Rund 153.000 internationale MINT-Absolventinnen und -Absolventen, die in Deutschland studiert haben, trugen im Jahr 2022 14,6 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei und stärkten Innovation und Gründungen.
Berlin, 26. November 2025. Die Arbeitskräftelücke in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) bleibt trotz wirtschaftlich schwieriger Lage auf hohem Niveau. Zwar ist die Lücke konjunkturbedingt im Vergleich zum Vorjahr gesunken, sie erreicht aber im Oktober 2025 noch immer einen Wert von 148.500 fehlenden MINT-Arbeitskräften. Mit rund 93.500 Personen bilden die MINT-Facharbeiterberufe (Berufsausbildung) im Oktober 2025 die größte Engpassgruppe, gefolgt von rund 40.800 Personen im Segment der sogenannten MINT-Expertenberufe (Akademiker) sowie rund 14.200 Personen im Bereich der Spezialisten- beziehungsweise Meister- und Technikerberufe. Den künftigen Zusatzbedarfen in den Bereichen Digitalisierung, Klimaschutz, Infrastruktur und Verteidigung stehen der demografische Wandel und die sinkenden MINT-Kompetenzen der Jugendlichen gegenüber. Durch beide Faktoren dürfte sich der Fachkräftemangel künftig wieder deutlich verschärfen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten muss der Abbau der MINT-Fachkräftelücke Priorität haben – er ist entscheidend für Transformation und Aufschwung. Denn besonders diese Personen werden benötigt, um in den Wachstumssektoren und den hoch-innovativen Bereichen der Wirtschaft, die Transformation zu gestalten und den Weg aus Rezession und Stagnation zu ebnen. Sobald sich die Wirtschaft erholt, werden MINT-Fachkräfte ebenfalls benötigt, damit der Personalmangel dann nicht das Wirtschaftswachstum ausbremst.
MINT-Zuwanderung über die Hochschulen stärkt Innovationskraft und Wertschöpfung
Die diesjährige Sonderauswertung zum MINT-Report zeigt, dass die Zuwanderung von MINT-Fachkräften einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leistet. Internationale MINT-Studierende werden für Deutschlands Innovationskraft immer wichtiger. „Im Jahr 2022 lebten 153.000 MINT-Zuwanderer, die über die Hochschulen eingewandert sind, in Deutschland. Diese trugen in dem Jahr 14,6 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei. Auch viele Start-Up-Gründerinnen und Gründer sind im Ausland geboren, jede oder jeder zweite davon hat in Deutschland studiert“, sagt Prof. Dr. Axel Plünnecke, Leiter der Studie und des Themenclusters Bildung, Innovation und Migration am Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). „Die Zahl international Studierender in den MINT-Fächern nimmt stark zu, die meisten wollen in Deutschland bleiben. Gelingt es, den Übergang in den Arbeitsmarkt erfolgreich zu gestalten, kann dies einen erheblichen Beitrag für Innovation, Wachstum und Wohlstand bedeuten.“ Ein weiteres Ergebnis der Studie: Deutschkenntnisse sind für den Arbeitsmarkteinstieg von internationalen Studierenden in den meisten Unternehmen wichtig. Rund die Hälfte der Unternehmen erwartet fortgeschrittene Kenntnisse, bei knapp 10 Prozent reichen geringe Kenntnisse aus.
Damit mehr internationale Talente zum Studium nach Deutschland kommen und langfristig bleiben, müssen Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Verwaltung gezielt handeln: Lehrkapazitäten sichern, das Standort-Marketing ausweiten, Visa-Verfahren beschleunigen, studienbegleitende Sprachkurse ausbauen und Netzwerke für Studierende verstetigen. Ebenso wichtig ist eine offene Willkommenskultur in der Gesellschaft.
Schritte gegen den MINT-Fachkräftemangel
Um den grundsätzlichen MINT-Fachkräftemangel im Land zu mindern, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Wir empfehlen weiterhin ein Bündel von Maßnahmen – entlang der gesamten Bildungskette:
Mehr internationale Studierende gewinnen und halten: Die Lehrkapazitäten sollten an Hochschulen gesichert, Standort-Marketing ausgeweitet und Studierende bei der VISA-Vergabe besser unterstützt werden. Während des Studiums braucht es mehr studienbegleitende Angebote zum Spracherwerb und Unterstützung beim Übergang vom Studium in den Beruf. Wichtig ist dazu eine Stärkung der Willkommenskultur in der Gesellschaft und die Ausweitung und Verstetigung bestehender Netzwerke zur Begleitung und Unterstützung der internationalen Studierenden.
Studie ansehen:
Über den MINT-Report
Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag folgender Mitglieder des Nationalen MINT Forums: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Arbeitgeberverband Gesamtmetall und MINT Zukunft schaffen.



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