Zukunftsformel MINT-Bildung

BDA AGENDA 20/2025 | THEMA DER WOCHE | 02. Oktober 2025

In unserer Gesellschaft wird die Bedeutung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) für unsere Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit häufig unterschätzt. Das müssen wir dringend ändern, wenn wir unsere Innovationsfähigkeit erhalten und den Anschluss an andere Volkswirtschaften ermöglichen wollen.

 

Nur mit früher und konsequenter, alltagsorientierter MINT-Bildung können wir einen Wandel erreichen. Schlechte Leistungen in Mathematik oder Naturwissenschaften dürfen nicht länger als normal gelten. Systematische und flächendeckende Berufliche Orientierung muss die Vielfalt und Chancen der MINT-Welt aufzeigen. Wir müssen besser über Teilhabe- und Karrieremöglichkeiten in MINT-Berufen aufklären – auch und gerade für Frauen. Weibliche Vorbilder in Schule, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sichtbar werden. Hochschulen, Wirtschaft und Gesellschaft müssen besser zusammenarbeiten, um internationale Auszubildende und Studierende im MINT-Bereich zu halten.

Das neue BDA-Positionspapier Zukunftsformel MINT-Bildung benennt acht Schlüssel:

  1. Gesellschaftliches Bewusstsein für MINT stärken: Zentrale Zukunftsfragen lassen sich nur mit MINT-Kompetenz lösen. Ein grundlegendes Verständnis von MINT hilft, informierte Entscheidungen zu treffen. Wirtschaft, Politik, Medien und Bildungseinrichtungen müssen diese Botschaft stärker in die Öffentlichkeit bringen.
  2. MINT-Bildung frühzeitig etablieren und systematisch ausbauen: Frühkindliche Bildung muss als erste Stufe des Bildungssystems ernst genommen werden, verbindliche Bildungspläne und Standards für Kitas sicherstellen, dass Neugierde und Begeisterung für MINT gefördert werden.
  3. Begeisterung und Neugierde für MINT während der gesamten Schulzeit schüren: MINT-Unterricht muss anwendungsorientiert und motivierend sein, Lehrkräfte entsprechend aus- und fortgebildet werden.
  4. Nachhaltige Kooperationen mit außerschulischen Akteuren etablieren: Kitas, Bildungsreinrichtungen, Betriebe und außerschulische MINT-Akteure müssen sich vor Ort stärker und nachhaltig vernetzen. Der Ganztag bietet hierfür Chancen.
  5. Berufliche Orientierung systematisch und flächendeckend an Schulen verankern: Berufsorientierungsangebote müssen als integraler Bestandteil des regulären Unterrichts zum Standard in jeder weiterführenden Schule werden.
  6. Abbruchquoten in Ausbildung und Studium senken und alternative MINT-Wege aufzeigen: Enge Begleitung und Beratung von Anfang an können helfen, Abbrüche zu vermeiden und Alternativen im MINT-Bereich aufzuzeigen.
  7. Frauen gezielt für MINT-Berufe gewinnen und stärken: Mädchen und Frauen müssen in allen Bildungsphasen in ihrem Interesse für MINT bestärkt werden.
  8. Internationale MINT-Studierende und Auszubildende frühzeitig und nachhaltig integrieren: Internationale Talente müssen gehalten und der Übergang in den Arbeitsmarkt möglichst fließend gestaltet werden.