Schulqualität verbessern, Ausbildungsreife sicherstellen
In internationalen Schulleistungsstudien schneidet Deutschland unbefriedigend ab. Unsere wissens- und forschungsbasierte High-Tech-Wirtschaft braucht aber ein hohes Bildungsniveau. Ziel der Schule muss es sein, alle Jugendlichen zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen und die Ausbildungs- oder Studienreife sicherzustellen. Dafür braucht es die Umsetzung der bundesweiten Bildungsstandards, eine gute Unterrichtsqualität, die hochwertige Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte und tragfähige Netzwerke vor Ort.
Ausbildungsreife sicherstellen
25-30 Prozent erreichen am Ende der Pflichtschulzeit nicht das Mindestniveau für einen guten Start in die Ausbildung (PISA-Studie 2022). Unternehmen stellen nicht nur inhaltliche Mängel, sondern auch Verhaltensdefizite und fehlende berufliche Orientierung bei Bewerberinnen und Bewerbern um einen Ausbildungsplatz fest. Alle Jugendlichen sollen zu einem Schulabschluss geführt werden, eine anschlussfähige Grundbildung erhalten und ihre Begabungen bestmöglich entfalten können. Wir brauchen in Deutschland alle Nachwuchskräfte.
Modernes Unterrichten
Die aktivierenden Formen des selbstständigen Lernens, des Differenzierens innerhalb der Gruppe und des fachübergreifenden Unterrichts müssen stärker genutzt werden. Die jungen Menschen sind – in Zusammenarbeit mit den Eltern - zu selbstständigen verantwortungsbewussten Persönlichkeiten mit Selbstvertrauen und Teamfähigkeit zu erziehen. Mehr Ganztagsschulen sind notwendig, um die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler weiter zu verbessern.
Digitalisierung nutzen
Digitale Bildung wird immer wichtiger. Die „Strategie für Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz und die aktualisierten Standards für die Lehrerbildung müssen zügig umgesetzt werden. Lehrkräfte müssen von Anfang ihrer Ausbildung an erfahren, wie sie digitale Medien und Tools didaktisch sinnvoll in allen Fächern einsetzen können. Dies fordert die BDA auch in ihrem Positionspapier zur Lehrerbildung.
Inklusion und Integration schaffen
Wir unterstützen das Ziel einer inklusiven Schule nach dem Prinzip „So viel Gemeinsamkeit wie möglich, so viel spezielle Förderung wie nötig“. Priorität hat die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung oder Benachteiligungen in die Regeleinrichtung. Wo dem speziellen Förderbedarf nicht Rechnung getragen werden kann, ist eine automatische Inklusion nicht sinnvoll. Daher sind auch Förderschulen weiterhin anzubieten.
Kinder aus bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund haben oft zusätzlichen Unterstützungsbedarf. Vor allem ist eine systematische Sprachförderung, so früh wie möglich, entscheidend für die Integration von neu zugewanderten wie länger ansässigen Migrantenkindern . Die Berufliche Orientierung sollte mehr als bisher die Chancen einer Dualen Ausbildung verdeutlichen.
Kinder aus bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund haben oft zusätzlichen Unterstützungsbedarf. Vor allem ist eine systematische Sprachförderung, so früh wie möglich, entscheidend für die Integration von neu zugewanderten wie länger ansässigen Migrantenkindern . Die Berufliche Orientierung sollte mehr als bisher die Chancen einer Dualen Ausbildung verdeutlichen.
Lehrkräfte und Leitungen adäquat ausbilden
Lehrkräfte haben eine Schlüsselrolle für die Qualität der Bildungsarbeit . Für ihre verantwortungsvolle und fordernde Aufgabe brauchen sie eine hochwertige praxisnahe Aus- und Weiterbildung. Auch Schulleitungen müssen auf ihre Aufgaben adäquat vorbereitet werden durch Qualifikationsangebote in Schulmanagement, Führung und Personalentwicklung.
Schulen mehr Selbstständigkeit geben
Schulen sollten ihr eigenes Profil bilden, Lehrkräfte aussuchen, Verträge schließen, mit Partnern kooperieren und ihr Budget verwalten können. Die selbstständige Schule überprüft systematisch die Qualität ihrer Leistungen und verbessert sich kontinuierlich weiter. Die Bildungsverwaltung muss die Schulen dabei im besten Sinne einer Dienstleisterin beraten. Die Zuteilung der Ressourcen an die Schule sollte sich an der Kopfzahl statt am Klassenteiler und an einem Sozialindex für Schulen mit schwierigeren Bedingungen orientieren.
Partnerschaft Schule – Wirtschaft
Das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT fördert den Austausch zwischen Schulen und Unternehmen, um den Übergang Schule – Beruf für die Jugendlichen zu ebnen. Die fast 400 lokalen Netzwerke ermöglichen Betriebspraktika für Schülerinnen und Schüler wie für Lehrkräfte, Betriebserkundungen, Fortbildungen und direkte Kooperationen. Mit dem Berufswahl-SIEGEL werden zudem Schulen ausgezeichnet, die eine hervorragende Berufs- und Studienorientierung umsetzen.