Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger erklärt zur Debatte über sogenannte „Entlastungs-Pakete“:
Berlin, 30. August 2022. „Jetzt ist die Zeit, umgehend gemeinsam einen Wettbewerbsfähigkeits-Pakt zu schmieden. Wirksame Maßnahmen dürfen nicht nur die Symptome mildern von Inflation, sondern die Ursachen bekämpfen. Wir müssen die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen stärker in den Blick nehmen. Nur mit einem Pakt für Wettbewerbsfähigkeit werden wir auch zu Entlastungen in der Lage sein.
Wir Arbeitgeber fordern hierzu einen 6-Punkte-Plan:
- Wir Sozialpartner müssen ein klares Signal an die Politik senden: Eine kluge Lohnpolitik muss eine Lohn-Preis-Spirale verhindern.
- Die Befreiung von krisenbedingten Einmalzahlungen von Steuern und Sozialabgaben sorgt für die Hebelung von Tarifabschlüssen.
- Mehr Netto vom Brutto erfordert den Abbau der kalten Progression und umfassende Reformen der Sozialversicherungssysteme.
- Wir brauchen ein rasches Handeln der Politik, um die Energiemärkte zu normalisieren. Wir benötigen ein neues Marktdesign nicht erst im nächsten Jahr.
- Wir brauchen einen Stopp aller zusätzlichen Belastungen und Bürokratisierung für die Unternehmen, um den inflationären Kostendruck zu verringern. Wir brauchen einen flexiblen Verwaltungsvollzug bei bestehenden Belastungen.
- Wir brauchen eine Rückgabe der Inflationsgewinne des Staates an Bürger und Unternehmen. Dies betrifft die Einkommens- aber auch die Verbrauchssteuern.
Wir Arbeitgeber unterstützen auch Maßnahmen, die unsere Beschäftigten entlasten. Aber wir werden ohne Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit die Beschäftigung nicht auf dem jetzigen Niveau aufrecht erhalten können. Deshalb muss es im Kern darum gehen, den Arbeitsmarkt stabil und die Wirtschaft am Laufen zu halten.“