Durchlässigkeit im Bildungsbereich erhöhen
Der Zugang zu Bildung darf nicht von der sozialen Herkunft abhängen. Unser Bildungssystem muss daher noch durchlässiger werden. Jeder und jede sollte die Chance haben, die individuellen Kompetenzen zu entfalten. Denn kluge Köpfe sind die zentrale Ressource für die Innovationskraft und den Wohlstand unseres Landes.
Gerhard F. Braun BDA-Präsidiumsmitglied, ehemaliger Vorsitzender BDA-Ausschuss Bildung (gemeinsam mit BDI)
Mangelnde soziale und strukturelle Durchlässigkeit im Bildungssystem behindern die Entfaltung aller Potenziale und gefährdet die Fachkräftesicherung. Die BDA ist überzeugt: Kein Bildungsweg darf zur Sackgasse werden. Wir brauchen zwischen allen Bildungsbereichen Brücken und Übergänge.
Berufsbegleitendes Lernen ermöglichen – Leistungsanrechnung verbessern
Durchlässigkeit in beide Richtungen fördern
Durchlässigkeit bedeutet nicht nur Wege von der beruflichen Bildung in die Hochschulen – sondern auch von der Hochschule in die berufliche Bildung. Diese ist nicht nur für Studienabbrecherinnen und -abbrecher wichtig, die nach ihrem Abbruch eine duale Ausbildung aufnehmen und für die es auch in der höheren Berufsbildung attraktive Angebote gibt. So ist es bspw. möglich, dass Studienabbrecher mit mindestens 90 erworbenen ECTS und zwei Jahren Berufserfahrung direkt die Aufstiegsfortbildungsprüfung zum/zur Handelsfachwirt/in absolvieren können.
Auch für Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit Abschluss ist die berufliche Bildung attraktiv. Hier sind alle Beteiligten – Hochschulen, Unternehmen, Akteure der Berufsbildung – in der Pflicht, verstärkt über die Möglichkeit einer Ausbildungszeitverkürzung bzw. des unmittelbaren Einstiegs in die berufliche Fortbildung statt Ausbildung zu informieren. Gelungene Beispiele sind die Architektin, die sich nach Abschluss des Studiums über eine Qualifizierungsprüfung zur Gebäudeenergieberaterin Handwerkskammer (HWK) weiterqualifiziert, der BWL-Absolvent, der die Fortbildungsprüfung zum Bilanzbuchhalter ablegt oder die Absolventin eines Pädagogikstudiums, die eine Fortbildung zur Berufspädagogin absolviert.