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Der fehlende Nachwuchs im MINT-Bereich beeinträchtigt die Innovationsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland spürbar. Die MINT-Arbeits- und Fachkräftelücke (Differenz der gemeldeten offenen Stellen und der gemeldeten Arbeitslosen im MINT-Segment) hat sich zwar konjunkturell bedingt deutlich verringert, noch immer übersteigt das Stellenangebot aber die Anzahl der arbeitssuchenden Fachkräfte. Die sogenannte MINT-Lücke betrug im Oktober 2025 noch immer 148.500 Personen. Dies betrifft insbesondere die Elektro- und Energieberufe, die Maschinen- und Fahrzeugtechnik, aber z. B. auch die Bauberufe.
Wie groß der Bedarf an MINT-Fachkräften ist, wird auch an der Beschäftigung von ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern deutlich. Sie ist zwischen Ende 2012 und Herbst 2025 mit um 85,7 % überproportional gewachsen, wohingegen der Anteil von Deutschen in MINT-Facharbeiterberufen im selben Zeitraum sogar gesunken ist (-7,3 %). Die Engpässe im MINT-Bereich würden noch deutlich größer ausfallen und einen Wert von gut 0,6 Mio. MINT-Kräften erreichen, wenn nicht das MINT-Beschäftigungswachstum ausländischer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer so hoch ausgefallen wäre.
Nach wie vor sind Frauen in MINT-Berufen mit 16,5 % deutlich unterrepräsentiert, auch wenn die Anzahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in diesem Bereich von Ende 2012 bis Herbst 2025 um 2,7 Prozentpunkte gestiegen ist. Die BDA engagiert sich daher z. B. aktiv im Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen. Zentral ist zudem eine geschlechterneutrale Berufs- und Studienorientierung, wie sie die Initiative „klischeefrei“ unterstützt, an der die BDA ebenfalls beteiligt ist.
Der Grundstock für mehr MINT-Fachkräfte muss jedoch frühzeitig gelegt werden. Alle Schülerinnen und Schüler müssen ausreichend Grundkompetenzen in Mathematik und Naturwissenschaften erwerben. Anwendungsorientierter und alltagsbezogener Unterricht muss die Norm werden. Zudem muss die MINT-Lehreraus- und -weiterbildung modernisiert werden und insbesondere auch digitales Lehren und Lernen beinhalten. Dazu sollten auch verstärkt Kooperationen mit außerschulischen Partnern (z. B. Betriebe, Science Centern) eingegangen werden. Politik und Hochschulen müssen zudem alles tun, um die überdurchschnittlich hohe Studienabbrecherquote in den MINT-Fächern deutlich zu senken, z. B. durch eine verbesserte Betreuungsquote und zusätzliche Brückenkurse, die den Übergang von Schule zu Hochschule erleichtern. Generell muss durch einen Ausbau der Beruflichen Orientierung an den Schulen – auch den Gymnasien - stärker für eine MINT-Berufsausbildung geworben werden.
Halbjährlich im Frühjahr sowie im Herbst legt das IW Köln im Auftrag von Gesamtmetall, BDA und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ einen umfassenden Bericht zur zukünftigen MINT-Arbeitsmarktentwicklung sowie zur Entwicklung der Qualität und Quantität der MINT-Bildung in Schulen und Hochschulen vor. Damit misst die Wirtschaft einerseits die Wirksamkeit ihrer zahlreichen MINT-Aktivitäten und andererseits, ob in Politik, Schulen und Hochschulen die notwendigen Änderungsprozesse erfolgt sind und fruchten.



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