Von Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme, vbm sowie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.:
Die aktuelle Konjunktur- und Strukturkrise wirkt sich dämpfend auf den Ausbildungsmarkt aus. Zugleich haben Unternehmen Schwierigkeiten, ausreichend passende Bewerber für offene Ausbildungsstellen zu finden. Das sind die zentralen Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage unter den bayme und vbm Mitgliedsunternehmen.
Die Chancen für junge Menschen einen Ausbildungsplatz zu finden, waren selten so gut wie heute. So stehen jedem Suchenden in Bayern 1,5 offene Ausbildungsstellen gegenüber.
Für die Unternehmen gestaltet sich die Besetzung ihrer Ausbildungsstellen jedoch immer schwieriger. Häufig mangelt es nicht nur an der Anzahl der Bewerber, sondern auch an passender Qualifikation. Es besteht ein Mismatch – es fehlt also an geeigneten Bewerbern für den jeweiligen Ausbildungsplatz. Dies beklagen fast 60 Prozent der befragten Unternehmen.
2025 verzeichnet die bayerische Metall- und Elektroindustrie bei der Zahl der abgeschlossen Ausbildungsverträge den zweiten Rückgang in Folge: Nach einem Minus von zwei Prozent im letzten Jahr sank die Zahl der Ausbildungsverträge um 3,8 Prozent auf knapp 14.500.
Neben dem Bewerbermangel belastet auch die aktuelle wirtschaftliche Lage den Ausbildungsmarkt. Ein knappes Drittel der Betriebe nennt die konjunkturelle Unsicherheit als Hauptgrund bei der Zurückhaltung bei den Ausbildungsplätzen. Alarmierend ist: Dieser Wert hat sich seit dem letzten Jahr vervierfacht. Die neue Bundesregierung hat gezeigt, dass sie es ernst meint mit der Wirtschaftswende. Jetzt darf sie nicht nachlassen. Dann wird sich die bessere Stimmung auch in den Zahlen auf dem Ausbildungsmarkt niederschlagen.
Dessen ungeachtet bemühen sich die Unternehmen der bayerischen M+E Industrie intensiv um Nachwuchs. Für sie bleibt es herausfordernd, dass den Jugendlichen beispielsweise mit einem Studium auch andere Wege offenstehen. Das Ausbildungsniveau bleibt dennoch hoch und rund drei Viertel der Unternehmen bilden weiter nach Bedarf aus. Das zeigt: Die bayerische M+E Industrie bietet jungen Menschen unabhängig von der aktuell angespannten Lage starke und stabile Perspektiven – so auch mit einer attraktiven tariflichen Ausbildungsvergütung von durchschnittlich 1.347 Euro über die Ausbildungszeit hinweg. Die gute Perspektive offenbart auch die konstant hohe Übernahmequote: Über 90 Prozent der Azubis werden befristet oder unbefristet übernommen.
Der hohe Übernahmewille zeigt das große Interesse der Unternehmen, ihre Azubis an sich zu binden. Denn die Nachwuchsgewinnung bleibt für die Unternehmen mittel- und langfristig eine der größten Herausforderungen. Wir als Verbände unterstützen die Unternehmen mit zahlreichen Projekten zur Berufs- und Studienorientierung. Wir wollen die Jugendlichen früh auf ihre vielfältigen beruflichen Möglichkeiten aufmerksam machen und ein Matching zwischen Betrieb und Auszubildendem erleichtern.
Klar ist: Die berufliche Bildung leistet einen elementaren Beitrag zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft. Die duale Ausbildung bleibt für Jugendliche ein bewährter Weg in eine gute Zukunft mit hervorragenden Perspektiven.
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