Starke Wirtschaftspartnerschaft mit den USA unter Trump-Administration zentral
BDA AGENDA 22/2024 | THEMA DER WOCHE | 08. November 2024
Die lebendige Wirtschaftspartnerschaft zwischen Europäischer Union und USA ist bedeutend für den zukünftigen Erfolg deutscher Unternehmen.
Die USA sind Deutschlands wichtigster außereuropäische Exportmarkt. Der Transatlantische Warenhandel hat in den letzten zwei Jahrzehnten stetig weiter zugenommen. Wichtigste deutsche Exportbranchen in die USA sind pharmazeutische und chemische Erzeugnisse, Kraftwagen, Maschinen und Metalle sowie elektrische Erzeugnisse und Ausrüstungen.
Auch im Dienstleistungshandel sind die USA mit Abstand wichtigster Partner für Deutschland. Zudem bestehen hohe deutsche Direktinvestitionsbestände. Die Umsätze, die deutsche Unternehmen in den USA erwirtschaften, sind bedeutend für unsere Wirtschaftspartnerschaft.
Sowohl Harris als auch Trump wollten für die USA mehr Exporte und weniger Importe, ein re-industrialisiertes Amerika sowie eine Schrumpfung des großen Defizits in der Leistungsbilanz des Landes. Donald Trump hat bereits angekündigt, Importzölle einzuführen, um die heimische Wirtschaft anzukurbeln. Die EU hat angekündigt, mit eigenen Vergeltungszöllen zu reagieren.
Das IW Köln hat in einer aktuellen Studie simuliert, welche Folgen die Einführung weitreichender Zölle haben würde. Ein Handelskonflikt mit den USA würde Deutschland 180 Milliarden Euro über vier Jahre (2024 bis 2028) kosten.
Handelskonflikt würde Verlust für exportorientierte deutsche Wirtschaft bedeuten
Die Studie des IW findet heraus, dass für die Europäische Union (EU) und Deutschland die negativen Folgen deutlich gravierender wären als für die USA, die im Jahr 2028 bereits wieder auf ihre ursprüngliche Wirtschaftsleistung zurückgekehrt sein würde.
Bei einem gegenseitigen Importzoll von 20 Prozent zwischen USA und EU würde in den Jahren 2026, 2027 und 2028 das deutsche BIP um die 1,5 Prozent Wachstum einbüßen. Der Rückgang der privaten Investitionstätigkeit würde 2/3 des BIP-Rückgangs erklären.
EU sollte Handel zusätzlich diversifizieren
Die EU sollte sich handelspolitisch breiter aufstellen und ihre Absatzmärkte diversifizieren. Der Handel beispielsweise im südamerikanischen Raum, sollte weiter ausgebaut werden. Weitere Freihandelsabkommen würden sich positiv auswirken. Dafür sollte sich die Bundesregierung einsetzen.
Für die USA wäre eine Gegenreaktion der EU schädlicher als für die EU. Eine Androhung von Vergeltungsmaßnahmen wäre daher glaubwürdig und könnte die USA von einseitigen Zollerhöhungen abhalten. Eine Kooperation wäre in beiderseitigem Interesse.