Arbeits- und Fachkräftemangel effektiv reduzieren – Qualifizierten Nachwuchs sichern
Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft hängt entscheidend von gut qualifizierten Fachkräften ab. Diese fehlen jedoch zunehmend. Fachkräfteengpässe sind inzwischen kein konjunkturelles, sondern ein strukturelles Problem und betreffen alle Qualifikationsniveaus.
Fünf Botschaften zum Mitnehmen:
- Arbeits- und Fachkräftemangel auf Rekordniveau – die echte demografische Herausforderung kommt erst noch
- Sozialversicherungssysteme zunehmend schwieriger zu finanzieren – Strukturreformen notwendig
- Inländische Potenziale aktivieren
- Erwerbszuwanderung stärken
- Berufliche Orientierung bereits früh in der Schule adressieren
Demografische Entwicklung verschärft Fachkräfteengpässe
Die Bevölkerung in Deutschland und damit auch die Zahl der potenziellen Erwerbspersonen schrumpft und altert in den nächsten Jahren zunehmend. Bis 2030 werden knapp 5 Mio. mehr Menschen in Rente gehen als neu in Arbeitsmarkt eintreten. Der Altenquotient, der das Verhältnis der Zahl der über 65-Jährigen zur Zahl der 20- bis 65-Jährigen beschreibt, wird sich ebenfalls dramatisch verschlechtern. Während Deutschland 2006 noch bei einem Verhältnis von 1:3 lag, werden wir in wenigen Jahren ein Verhältnis von 1:2 erreichen. An diesem Trend ändern auch die bisherigen Zuwanderungszahlen grundsätzlich nichts. Diese Lücke können wir nicht ohne effektive politische Maßnahmen schließen.
Zusätzlich zum Fachkräftemangel hat diese Entwicklung auch einschneidende Konsequenzen für Sozialversicherungen. Während in den 60er Jahren auf einen Rentner sechs Erwerbstätige kamen, sind es heute noch zwei. Immer weniger Menschen müssen also unser Sozialsystem finanzieren – bei steigender Lebenserwartung. Damit wird der Druck steigen, Strukturreformen in den Sozialversicherungszweigen auf den Weg zu bringen. Diese sind unabdingbar, auch um einen massiven beschäftigungsfeindlichen Anstieg der Lohnzusatzkosten zu vermeiden.