Bildung als Schlüssel zu Chancengleichheit und Fachkräftesicherung


BDA AGENDA 12/2025 | EXTRA DER WOCHE | 12. Juni 2025

Das Bildungssystem in Deutschland muss sozial gerechter und strukturell durchlässiger werden. Welche Maßnahmen notwendig sind, damit junge Menschen unabhängig von sozialer Herkunft ihre Bildungschancen wahrnehmen und ihre Fähigkeiten entwickeln können, skizziert die BDA in einem aktuellen Positionspapier.

Bildung in Deutschland muss sozial gerechter und strukturell durchlässiger werden. Nur mit einem durchlässigen Bildungssystem gelingt es, alle Potenziale zu entfalten und für die Gesellschaft und Wirtschaft zu nutzen.

Ziel muss sein, dass alle jungen Menschen ihre Bildungschancen wahrnehmen und ihre Fähigkeiten entwickeln können. Sie sind die zukünftigen Fachkräfte, die von Unternehmen händeringend gesucht werden. Die Durchlässigkeit im Bildungssystem ist also ein zentraler Schlüssel für eine nachhaltige Fachkräftesicherung.  

Aktuell führen soziale Hürden, qualitative Mängel, fehlende Übergänge und eine politische Fokussierung auf bestimmte Bildungswege dazu, dass Deutschland Potenziale in erheblichem Umfang verliert. 

In zehn Punkten führt die BDA in einem neuen Positionspapier die entscheidenden Veränderungen aus, die jetzt von den verantwortlichen Stakeholdern (Bildungseinrichtungen, Bund, Länder, Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen) konkret umgesetzt werden müssen:  

  1. Frühkindliche Bildung als erste Stufe des Bildungssystems aufwerten, Startchancen erhöhen und von der Herkunft entkoppeln, Sprache fördern.   
  2. Schulqualität verbessern, Basiskompetenzen gewährleisten, Ausbildungsreife sicherstellen.
  3. Nahtlose Übergänge von einem Bildungsbereich in den nächsten aktiv gestalten, Schülerdatennorm konsequent umsetzen.  
  4. Berufliche Orientierung frühzeitig und verbindlich im Bildungsplan integrieren, Chancen dualer Ausbildung auch an Gymnasien vermitteln, durch Praktika Praxiseinblicke stärken.   
  5. Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung in beide Richtungen stärken, Kooperationen verstetigen, Beratungsangebote der Arbeitsagenturen nutzen.  
  6. Gleichwertigkeit von beruflicher und hochschulischer Bildung konkret und in der Praxis stärken.  
  7. Erfolgsmodell Duales Studium bedarfsgerecht und vielfältig ausbauen, zusätzliche Regularien und Bürokratie verhindern.  
  8. Individuelles Lernen verstärken, Chancen der Digitalisierung nutzen.   
  9. Wege der zweiten Chance ausbauen, kontinuierliche Weiterbildung unterstützen und Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen vereinfachen.  
  10. Bürokratische und rechtliche Hürden abbauen, Verwaltung konsequent digitalisieren und Redundanzen abbauen, Bund-Länder-Programme bürokratiearm gestalten. 

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind kein Wunschzettel. Sie sind notwendig für ein gerechteres und leistungsfähigeres Bildungssystem und damit essenziell für sozialen Zusammenhalt und wirtschaftlichen Erfolg.