Berlin, 22. Oktober 2024. 25 Jahre Deutscher Arbeitgeberpreis für Bildung stehen für ein Vierteljahrhundert Arbeitgeberengagement für herausragende Bildung. Im Jubiläumsjahr werden Spitzenprojekte ausgezeichnet, die sich die Förderung von „Zukunftskompetenzen!“ zum Ziel gemacht haben. Vier Preisträger aus den Bereichen frühkindliche, schulische, berufliche und hochschulische Bildung dürfen sich über jeweils 10.000 Euro freuen.
• Preisträger Kita: AWO Kita Lütticher Straße Geilenkirchen (Nordrhein-Westfalen)
• Preisträger Schule: Sport- und Kreativitätsgesamtschule Leonardo da Vinci Campus, Nauen (Brandenburg)
• Preisträger Berufliche Bildung: Berufliche Schule für Medien und Kommunikation, Hamburg
• Preisträger Hochschule: Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, Nürnberg (Bayern)
Die Personalvorstände der Partnerunternehmen Deutsche Bahn AG und Siemens AG, Martin Seiler und Judith Wiese, überreichten die Auszeichnung persönlich auf dem Deutschen Arbeitgebertag in Berlin an die Vertreterinnen und Vertreter der Bildungseinrichtungen – auch im Namen von Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger.
Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger erklärt: „Bildung ist unsere wichtigste Ressource: Die Lernenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Als Unternehmer weiß ich das nur zu gut. Darum brauchen wir Bildungseinrichtungen, die unsere Kinder und Jugendlichen stark machen für die Zukunft – und zwar entlang der gesamten Bildungskette. Umso wichtiger ist das Signal, das wir zum 25. Jubiläum des Deutschen Arbeitgeberpreises für Bildung aussenden wollen: Innovative Bildungskonzepte geben wichtige Impulse für die Fortentwicklung unseres Bildungssystems. Unsere diesjährigen vier Preisträger zeigen eindrücklich, wie man mit ganz unterschiedlichen Ansätzen – von Kita und Schule bis Berufsschule und Hochschule – Lernende für die Zukunft fit macht. Damit sind sie Vorbilder für ganz Deutschland und eröffnen Perspektiven für eine leistungsfähige Ausbildungskultur.“
Judith Wiese, Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit sowie Arbeitsdirektorin der Siemens AG, betont: „Was wir jetzt und künftig brauchen sind Kompetenzen wie kritisches und kreatives Denken, Neugierde, Resilienz sowie die Fähigkeit, effizient zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Und zwar in allen Altersstufen. Bildung ist der entscheidende Faktor für ein wettbewerbsfähiges Deutschland. Daher muss neben grundlegenden Fähigkeiten auch digitales und „grünes“ Wissen fester Bestandteil der Lehrpläne sein – sei es in Kitas, Schulen, Berufsschulen oder Hochschulen. Wie die Förderung dieser Zukunftskompetenzen gelingen kann, haben die vier Preisträger des Bildungspreises eindrücklich unter Beweis gestellt.“
Juryvorsitzender Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn AG, hebt hervor: „Der Nachwuchs von heute bildet den Grundstein für ein lebenswertes und erfolgreiches Morgen. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene: Sie sind die Zukunft, die wir fördern wollen und fördern müssen. Darauf bauen auch unsere Demokratie und unser Wirtschaftsstandort auf. Deshalb wollten wir von Bildungseinrichtungen wissen: Wie bereiten sie ihre Lernenden schon heute auf eine sich immer schneller wandelnde Zukunft vor? Wie vermitteln sie den jungen Menschen ein festes Fundament an Grundlagen und gleichzeitig Neugierde und Offenheit für Veränderung und Weiterentwicklung? Dabei lag unser Fokus auf innovativen Wegen des Lehrens und Lernens in der gesamten Bildungskette – von der frühkindlichen und schulischen bis zur beruflichen und hochschulischen Bildung. Von den diesjährigen Preisträgern des Deutschen Arbeitgeberpreises für Bildung können wir alle lernen.“
Deutscher Arbeitgeberpreis für Bildung im Internet:
Mehr zu den Preisträgern der vergangenen Jahre sowie zu den Ausschreibungskriterien und Teilnahmebedingungen finden Sie unter www.arbeitgeberpreis-fuer-bildung.de
Infos und ein Kurzfilm über die aktuellen Preisträger:
www.deutscher-arbeitgebertag.de
ANLAGE: Infos zu den Preisträgern
Kategorie Frühkindliche Bildung: AWO Kita Lütticher Straße Geilenkirchen (NRW)
Sprache ist der Schlüssel zur Partizipation in der Gesellschaft. Für die AWO Kita Lütticher Straße in Geilenkirchen ist Sprache daher eine essenzielle Zukunftskompetenz. Rund die Hälfte ihrer Kitakinder hat einen Migrationshintergrund, viele stammen aus einem Elternhaus, in dem kein Deutsch gesprochen wird, oder wachsen zweisprachig auf. Mit einer gelebten Willkommenskultur und einem wertschätzenden Umgang mit Vielfalt fördert die Kita Selbstwert und Selbstwirksamkeit ihrer Kinder. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern werden schwierige Startbedingungen in Startchancen umgewandelt, trotz sprachlicher oder bisweilen auch kultureller Hürden. Demokratische Handlungskompetenz lernen die Kinder über Mitbestimmung. Wichtig: Auch das Aushalten anderer Meinungen und der konstruktive Umgang damit und mit Misserfolgen werden geübt. So werden die Kinder auf ihrem Weg zu toleranten, aktiven Mitgliedern der Gesellschaft begleitet. Die Kita nutzt ihr Netzwerk von der örtlichen Feuerwehr bis zum Altersheim für Exkursionen, bei denen auch digitale Medien spielerisch eingesetzt werden – als Werkzeug, das „nicht nur zum Konsumieren“ dient.
Kategorie Schulische Bildung: Sport- und Kreativitätsgesamtschule Leonardo da Vinci Campus in Nauen (Brandenburg)
Die Gesamtschule setzt auf ein breites Spektrum von Zukunftskompetenzen: Flexibilität, Reflexion und Veränderungsbereitschaft werden als Haltung vermittelt und in der Schule gelebt. Die Schule gibt ihren Lernenden Freiheit und zugleich Verantwortung für die eigenen
Lernschritte, -methoden und -erfolge. So können die Schülerinnen und Schüler – unterstützt von den Lehrkräften als Tutoren und Coaches – ihre Kurse, Arbeitsschwerpunkte und fächerübergreifenden Projektarbeiten aus dem Jahresprogramm selbst auswählen und zeitlich planen. Sie nutzen diverse Lernumgebungen zur Gruppen- oder Einzelarbeit und bestimmen auch den Zeitpunkt ihrer Modulprüfungen. Alle nutzen neben einem analogen auch einen digitalen Schreibtisch mit allen Inhalten und Kommunikations- und Organisationstools. Zur Berufsorientierung gehören in jedem Schuljahr mehrwöchige Praktika, in der Oberstufe regelmäßige Studientage an Hochschulen. Um die Lehrinhalte und Strukturen weiterzuentwickeln, werden Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern regelmäßig befragt und die Ergebnisse evaluiert – für eine optimale Vorbereitung auf eine sich verändernde Gesellschaft und Arbeitswelt. https://www.ldvc.de/
Kategorie Berufliche Bildung: Berufliche Schule für Medien und Kommunikation in Hamburg
Die Berufliche Schule für Medien und Kommunikation sensibilisiert ihre Auszubildenden im Bereich audiovisuelle Medien gezielt für einen verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Medien. In praxisnahen Szenarien werden Handlungskompetenzen im digitalen Umfeld auf drei Ebenen gestärkt: Beruflich lernen die Auszubildenden, wie sie souverän mit Shitstorms und Fake-Accounts umgehen können. Privat reflektieren sie ihre eigene Mediennutzung, insbesondere im Umgang mit Hasskommentaren. Auf politischer Ebene wird das Bewusstsein für die Auswirkungen von Fake News und die mögliche Manipulation von Wahlen durch Bots geschärft, um die Demokratiefähigkeit der Auszubildenden zu fördern. Dieser wissenschaftlich begleitete Ansatz ist auf andere Bildungsgänge übertragbar. Ein reflektierter Umgang mit sozialen Medien ist heute für junge Menschen unerlässlich, sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext, angesichts der Herausforderungen durch Fake News, Hasskommentare und hohen gesellschaftlichen Druck. www.bmk-hh.de
Kategorie Hochschulische Bildung: Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Bayern)
Studierende systematisch, praxisorientiert und fakultätsübergreifend in „Future Skills“ zu schulen und damit optimal auf die Arbeitswelt vorzubereiten – das ist das Ziel der Ohm. Der entwickelte „Future Triplex“-Ansatz umfasst drei Qualifizierungsprogramme, die in jedem Semester angeboten werden und allen Studierenden auch ohne Vorkenntnisse offenstehen. Alle Angebote werden gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Unternehmen und Partnerinstitutionen entwickelt und durchgeführt. Sie bieten den Studierenden die Möglichkeit, ihre Kompetenzprofile eigenverantwortlich und gezielt weiterzuentwickeln. Der Fokus liegt dabei auf technologischen Kompetenzen, digitalen Schlüsselkompetenzen, klassischen und transformativen Kompetenzen. In den anwendungsorientierten Future Skills-Weeks arbeiten die Studierenden bspw. zu Change- und Konfliktmanagement. Ein Wahlprogramm für Digitalkompetenzen nimmt Themen von Virtual Reality bis zu Datensicherheit in den Blick. In Data Analytics können die Studierenden Micro Credentials erwerben. Aufgrund des großen Interesses soll das Portfolio auch auf die Weiterbildung in Unternehmen und das gezielte Re- und Upskilling von Berufstätigen übertragen werden. https://www.th-nuernberg.de/